[LOGO] Der Radiopraktiker  Galerie der Early Praktiker: Erlebnisse unserer Leser in ihrer Frühzeit der Elektronik

[BILD] Ing. Fred Maticka

Ing. Fred Maticka

Wien (A)

Ing. Fred Maticka

Ihrer Aufforderung komme ich gerne nach und sende Ihnen einige Bilder von Geräten, die nach "Radiopraktiker"-Bauanleitungen entstanden sind.

Wie auf dem alten Foto von meinem "Pierrot" ersichtlich, habe ich erstaunlicherweise daran gedacht, dieses Ereignis zu dokumentieren. Ich war damals 13 Jahre alt. Es war der erste Radioapparat in unserem Haushalt. Dementsprechend groß war die Freude, obwohl man nur die Ortssender damit empfangen konnte.

Eine kleine Sensation war auch der nach "Radiopraktiker" Nr. 26/1958 gebaute Transistorradio "FF-Transistor Vollsuper". Mehrere Jahre später wurden solche Geräte allgemein üblich. Für längere Zeit war ich aber der einzige weit und breit, der "Tanzmusik auf Bestellung" im Freien hören konnte. Der Selbstbau war keineswegs billig. Allein die sieben Transistoren kosteten um die 400 Schilling, das hieß damals 40 Stunden am Bau arbeiten. Die Germanium-Endstufen-Transistoren hielten gerade 80°C aus. Diese Temperatur hatten wir in Südfrankreich im stehenden Auto; was das Ende des guten Stücks bedeutete.

Es waren einige Dutzend Geräte, die ich nach praktiker-Bauanleitungen realisiert hatte. Da die teuren Bauteile von Gerät zu Gerät weiterwanderten, ist davon kaum mehr etwas erhalten. - Einige der wenigen Ausnahmen stelle ich hier vor.

Eines davon war ein Taschenradio, welcher - allerdings der Transistoren entledigt - noch existiert. Interessant war die komplizierte Bauweise mit implantierten Montagepfosten. Dadurch wurde die Packungsdichte einer gedruckten Schaltung erreicht. Für Amateure waren damals Cu-kaschierte Leiterplatten noch nicht zugänglich.

Industriell gefertige Taschenradios hatte es erst viele Jahre später gegeben. Die Schaltung entsprach in etwa dem FF-Transistoren-Vollsuper.

Ein Erlebnis mit "Radiopraktiker" aus den 50er-Jahren fällt mir ein: Damals gab es die "Technische Sprechstunde" in der Schönbrunnerstrasse. Wie in der Arztpraxis saßen dort - so wie ich - die Bastler mit ihren defekten Eigenbauradios im Wartezimmer. Endlich kam auch mein Wunderwerk auf den Untersuchungstisch. Der "Herr Guru" (vermutlich Dipl.-Ing. Walter Exner, Anm. d. Red.) schaut kurz hinein, nimmt den Seitenschneider - schnapp, schnapp - und das Ding spielt. Mein Respekt war riesengroß.

Die Erklärung: Ich hatte die Ferritantenne mit Draht befestigt und dadurch zwei Kurzschlusswindungen erzeugt. Ich weiß allerdings nicht mehr welches Gerät das war.

Damals baute und zerlegte ich mehrere Radios pro Jahr. Prinzipiell hat sich daran nichts geändert. Heute sind es eher Geräte für Haustechnik und Audiovision.


[BILD] Early Praktiker Ing. Fred Maticka / 1

Ing. Fred Maticka: Mein erster selbstgebauter Radio namens Pierrot aus Heft 8/1955. Wie auf dem alten Foto ersichtlich, habe ich erstaunlicherweise daran gedacht dieses Ereignis zu dokumentieren.


[BILD] Early Praktiker Ing. Fred Maticka / 2

Ing. Fred Maticka: Dieser Taschenradio ist eines der wenigen Geräte, das - der Transistoren entledigt - noch existiert. Interessant war die komplizierte Bauweise mit implantierten Montagepfosten. Dadurch wurde die Packungsdichte einer gedruckten Schaltung erreicht. Die Schaltung entsprach etwa dem FF-Transistoren-Vollsuper.


[BILD] Early Praktiker Ing. Fred Maticka / 3

Ing. Fred Maticka: Taschenradio nach FF-Transistoren-Vollsuper mit Blick ins Gehäuse von hinten.


[BILD] Early Praktiker Ing. Fred Maticka / 4

Ing. Fred Maticka: Diese auch noch vorhandene Schaltung entspricht in etwa dem FF-Transistoren-Vollsuper. Hier im Größenvergleich mit 50-Euro-Cent-Münze.


[BILD] Early Praktiker Ing. Fred Maticka / 5

Ing. Fred Maticka: Die selbe Platine der Schaltung wie oberhalb, die etwa dem FF-Transistoren-Vollsuper entspricht. Hier mit Blick auf die Unterseite.


[BILD] Early Praktiker Ing. Fred Maticka / 6

Ing. Fred Maticka: Tatsächlich gibt es von mir allein aus dieser Zeit kein Foto, lediglich dieses mit Freunden vor meinem ersten selbstgebauten "Haus" mit ebensolcher Lautsprecherbox. Das war damals auch eine Rarität. Der auf der Box bin ich. Ähnlichkeiten mit einem bekannten Foto von Albert Einstein sind rein zufällig ...


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