[COVER] ITM praktiker

ITM Newsroom
Meldungen Nr. 1520-1529
praktiker.at/news


Mit "ITM-Newsroom" gibt es für "ITM praktiker"-Leser - nicht regelmäßig! - Kurzmeldungen über aktuell vorgestellte neue Produkte, Technologien und Veranstaltungen sowie Neuigkeiten zu "praktiker" und praktiker.at. - Es geht hier um alle jene Themen, die auch Gegenstand der Berichterstattung des "praktiker" sind: Audio, Video, Foto, TV/Heimkino, Telekommunikation, Navigation, Computer und - sowieso - Multimedia-Technologien.

[!>  Tiefergehende Behandlung der Themen sowie Testberichte, Grundlagenwissen und Hintergründe zu Technologien finden Sie bitte in den "praktiker"-Heften (kostenlos testen: Schnupperabo-Bestellung).



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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1529:

Circuit Scribe: Leiterbahn mit Silber auf Papier

[BILD] Electroninks Circuit Scribe - (c) ElectroninksDie junge US-Firma Electroninks hat mit Circuit Scribe einen Stift entwickelt, mit dem man recht präzise mit Silberauftrag Leiterbahnen auf normales Schreibpapier zeichnen kann und solcherart sehr schnell Versuchsaufbauten von elektronischen Schaltungen realisieren kann: Hier ist in der Mitte des Schriftzugs eine leuchtende LED.                                 Bild: © Electroninks

(05.06.2014) Im kommenden August bringt die Firma Electroninks aus Illinois eine gewaltige Idee als Produkt heraus: Einen Stift, mit dem man mit einer Art Silberfarbe Leiterbahnen auch auf normales Papier zeichnen kann. Damit lassen sich u.a. auch Versuchsanordnungen statt fliegender Verdrahtung oder Steckplatte realisieren. Zusätzlich zum sehr gut leitenden Silberstift - der für normale Verbindungen verwendet wird - kommt auch ein "Resistor-Pen" mit dem man sich also Widerstandswerte selbst sozusagen aufzeichnen kann. Diese großartige Idee wurde über Kickstarter finanziert, wofür 12.000 "Investoren" - also quasi Vorbesteller - mit mehr als 670.000 USD sehr starkes Interesse gezeigt hatten (siehe kickstarter.com: Circuit Scribe: Draw Circuits Instantly). Circuit Scribe soll nun im kommenden August erhältlich werden.

Mit Circuit Scribe wird also eine Leiterbahn einfach auf normales Schreibpapier gezeichnet. Die Schwierigkeit bei der Realisierung ist es, dass die Flüssigkeit nicht verwischt und auch verlässlich durchgängig leitend ist. Dies dürfte gelungen sein. Die ab August erhältlichen Stifte sollen pro Stück 25 USD kosten, mehrere sind erwartungsgemäß billiger. Zusätzlich gibt es Sets mit ein paar Bauteilen zum Experimentieren. Beispielsweise ein "Makers Kit" für 55 USD, bei dem neben dem Stift unter den Bauteilen u.a. auch ein NE555 Timer-IC dabei ist. Die Produkte können vorbestellt werden und werden dann - so die Ankündigung auf der Website des Herstellers - im August ausgeliefert werden.

Wenn Circuit Scribe so funktioniert wie das versprochen wird, ist das eine großartige Sache für jeden Elektroniker um Versuchsaufbauten blitzartig zu realisieren. Aussagen über die Funktion und auch die Ergiebigkeit - wie viel Leiterbahn mit einem Stift gezeichnet werden kann - können freilich erst getroffen werden, sobald die Produkte auch erhältlich sind.

Etwas, das auf den ersten Blick bei den Fotos, die von Electroninks dazu gezeigt werden evtl. irreführend ist: Die Kontaktpunkte - also Verbindung an Kabelenden oder bei von Electroninks dazu angebotenen kleinen Schaltungsmodulen, beispielsweise mit LED - werden mit kleinen, starken Magneten gehalten. Ohne den Text dazu zu lesen wird man das wohl so deuten, dass die gezeichneten Leiterbahnen magnetisch wären - diese also Eisen enthalten würden. Tatsächlich muss dafür aber hinter dem Papier, auf dem die Schaltung aufgezeichnet ist, eine Metallfläche - beispielsweise eine Blechplatte - sein. Das kann wohl leicht irreführen. Es wäre freilich zu schön, wenn man auf das Aufgezeichnete Magneten anheften könnte.

Vorläufig ist nicht angekündigt, wo - und ob - das über Händler in Europa erhältlich sein wird.

=>> www.electroninks.com

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1528:

Windows-XP-Updates: wie erwartet, geht es weiter

[BILD] Screenshot Windows XP - (c) Screenshot Windows XPWie von "praktiker" erwartet gibt es nun doch die Möglichkeit einer Verlängerung für das Support-Ende von Windows-XP - möglicherweise bis 2019.                                             Bild: Screenshot Windows XP

(01.06.2014) So ein Zufall aber auch: Das Online-Magazin "betanews" hatte vor einigen Tagen eine Lösung veröffentlicht, wie man das Support-Ende von Windows-XP nun doch bis - voraussichtlich - 2019 hinauszögern kann (siehe betanews: How to continue getting free security updates for Windows XP - until 2019). Ausgegangen dürfte das allerdings vom Blog "Sebijk.com" sein (siehe sebijk.com: XP-Updates weiterbeziehen). Microsoft ist jedenfalls sehr aufgeregt (siehe betanews: Microsoft warns against XP update hack - suggests users 'upgrade to Windows 8.1' instead), aber ob diese Information nur "zufällig" sozusagen "geleakt" wurde oder durchaus beabsichtigt war, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen. Dass Microsoft eine solche simple Lösung offen gelassen hatte, wird sehr wahrscheinlich nicht irrtümlich passiert sein.

"praktiker" hatte es bereits erwartet, dass das "ultimative" - davor mehrmals verschobene - Support-Ende für Windows-XP noch weiter verlängert wird - siehe Meldung vom 01.04.2014: Windows-XP-Supportende: Es wird ernst am 8. April und Meldung vom 07.07.2013: Windows-XP-Support-Ende 8.4.2014: Offline-Chance.

Die Verlängerung des Supports für Windows-XP - der nur für "Windows Embedded Industry"-Anwender gedacht sein soll -, wird durch eine Änderung in der Registry vorgenommen. Erstellen Sie dafür eine Datei beispielsweise mit dem Namen xpupdate.reg. Der Name ist egal, nur die Dateinamenserweiterung muss "reg" sein, damit das funktionieren kann - die leeren Zeilen nach der ersten Zeile und am Ende sind wichtig (doppelte Zeilenschaltung):

xpupdate.reg
  • Windows Registry Editor Version 5.00
  •  
  • [HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\WPA\PosReady]
  • "Installed"=dword:00000001
  •  

Die damit erstellte Datei xpupdate.reg wird nun einfach mit Doppelklick aufgerufen und damit der betreffende Eintrag in der Registry vorgenommen. Die hier gezeigte Registry-Änderung ist für die 32-bit-Version von Windows XP. Voraussetzung für das Funktionieren ist auch, dass das Service-Pack 3 installiert ist. Bei jenen, die daran interessiert sind, wird das aber sowieso längst installiert sein. Wer schon bisher kein Interesse an den Updates gehabt hatte, bei dem wird der Wunsch dazu wohl nicht ausgerechnet jetzt erwachen.

"praktiker" hatte die Methode getestet, es funktioniert. Ob das von Microsoft genau so beabsichtigt war, wird sich wohl in den nächsten Wochen zeigen. Microsoft weiß es nun und würde wohl mit einem der nächsten Updates auch gleich die Möglichkeit beenden, das Support-Ende mit dieser Methode zu verlängern.

Die Embedded-Entsprechung von Windows XP ist "Windows Embedded 2009". Dieses ist mit Windows XP SP3 ident, es sind lediglich weniger zusätzliche Komponenten dabei. Außerdem wird sowieso bei jedem einzelnen Update-Schritt überprüft ob die jeweilige Vorgänger-Version passend ist. Es ist also höchst unwahrscheinlich, dass hier etwas passieren könnte. Windows Embedded 2009 läuft beispielsweise auf Kassensystemen oder anderen spezialisierten Geräten. Diese nutzen nicht alle Komponenten, weshalb auch nicht alle Komponenten upgedatet werden dürften. Beispielsweise ein Update des Windows Movie Maker wird man damit wohl nicht erwarten dürfen.

Der Hinweis auf diese interessante Lösung ist übrigens dem "praktiker"-Urgestein Ing. Adolf Hochhaltinger zu verdanken.

[.> Viele einschlägige Online-Medien malen in diesem Zusammenhang wieder den Teufel an die Wand und empfehlen den Kauf eines Upgrades auf Windows 7 oder 8; so mag es Microsoft... Selbstverständlich sind diese besser in vielen Belangen als Windows XP - Windows XP ist ja aus dem Jahr 2001. Wenn aber ein System mit Windows XP problemlos läuft und einem nichts abgeht, ist es Unsinn, Zeit mit dem Upgrade zu verschwenden. Und freilich mit dem Risiko, dass dann etwas doch nicht so funktioniert, wie bislang. "praktiker" empfiehlt eher, einen Rechner mit Windows XP nicht mit dem Internet zu verbinden. Dann kann man sich auch die Updates sparen.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1527:

Lomo'Instant Camera: Kickstarter-Ziel in Stunden

[BILD] Screenshot Kickstarter-Projekt Lomo'Instant - (c) Screenshot kickstarter.comSchon nach wenigen Stunden wurde das Ziel von 100.000 USD (= ca. 73.000 EUR) überschritten: Lomography präsentiert die "Lomo'Instant" für den Mini-Sofortbildfilm Fujifilm instax mini als Kickstarter-Projekt.                                                   Bild: Screenshot kickstarter.com

(28.05.2014) Die Lomographische Gesellschaft - Lomography - begibt sich nun verstärkt auch auf das Feld der Sofortbild-Fotografie und baut dafür im Herbst eine Kamera, passend zum Mini-Sofortbildfilm Fujifilm instax mini. Schon derzeit gibt es von Lomography Sofortbild-Adapter für einige hauseigene Kameramodelle. Für das Projekt "Lomo'Instant Camera" - nun die erste eigentliche Sofortbildkamera von Lomography - wird bei "Kickstarter" mit einem Ziel von 100.000 USD (= ca. 73.000 EUR) um Investoren zur Finanzierung des Produktionsstarts geworben. Dieses Ziel war innerhalb weniger Stunden (!) bereits überschritten. Derzeit liegt die Beteiligung schon bei mehr als 300.000 USD (= ca. 220.000 EUR) und könnte bis Mitternacht - wenn es so weitergeht - eine halbe Mio. USD überschritten haben. Die Möglichkeit zur Teilnahme gibt es noch bis 27. Juni. Bis November sollen die Kameras fertig sein und ausgeliefert werden.

Der Preis zu dem die "Lomo'Instant" dann regulär verkauft werden wird, soll bei mehr als 100 EUR liegen. Im Rahmen des Kickstarter-Projekts sind es 79 USD (= ca. 58 EUR). Der Versand in den USA ist kostenlos. Außerhalb USA - inklusive EU - kostet der Versand 25 USD (= ca. 18,25 EUR), was freilich dazukommt. In manchen Ländern ist der Versand noch teurer. Letztlich wird man mit dieser Rechnung sowieso nicht gravierend unter dem später üblichen Preis liegen, aber es hat halt auch seinen speziellen Reiz unter den Ersten zu sein, die diese Kamera bekommen.

Die Ankündigung von Lomography lässt auch eine breite Palette an verschiedenen Gehäusedesigns - in der Hauptsache unterschiedliche Farben - erwarten. Die Technik ist entsprechend der Art des Hauses Lomography höchst spartanisch.

Einige der Eckdaten der "Lomo'Instant": Verschlusszeiten 1/125s und B, Blendenwerte 8, 11, 16 und 22, zwei Entfernungseinstellungen, integriertes Blitzgerät mit LZ 9, Möglichkeit für Mehrfachbelichtung, Drahtauslöseranschluss, motorischer Bildauswurf, eingebautes, sehr weitwinkeliges Weitwinkelobjektiv mit 82° Bildwinkel - ca. 25 mm äquiv. KB. Für derzeit 10 USD mehr gibt es die Kamera im Set mit einem Fisheye-Vorsatzobjektiv und "Portrait"-Objektivaufsatz mit 64° Bildwinkel - ca. 35 mm äquiv. KB -, also eine moderate Weitwinkel-Brennweite. Die Speisung der Kamera erfolgt aus vier Micro-Zellen (AAA).

Die Blitzbelichtung soll automatisch erfolgen. Wie die Belichtung bei Dauerlicht geregelt wird, geht aus den vorläufigen Angaben dazu nicht hervor. Im Grunde gibt es nur eine Verschlusszeit und vier Blendenstufen. Der Film Fujifilm instax mini hat übrigens eine Empfindlichkeit von ISO 800. Die Größe der Fotos ist - gleich wie bei Kreditkarten - 54 x 86 mm; die Größe des Bildbereichs ist 46 x 62 mm.

=>> www.kickstarter.com/projects/lomography/the-lomoinstant-camera

Nachtrag am 29.05.2014 12:49: Soeben wurde die Marke von 400.000 USD überschritten. Unsere Erwartung, dass heute ab Null Uhr bereits eine halbe Million überschritten sein wird, war etwas zu sehr optimistisch. Die bisher - innerhalb etwa eines Tages - erzielte Beteiligung an diesem Projekt ist deswegen aber freilich nicht weniger beeindruckend hoch. Bis zum Ende am 27. Juni wird sich wohl noch sehr viel weiterbewegen.

Nachtrag am 28.06.2014: Gestern wurde das Kickstarter-Projekt zur Realisierung der "Lomo'Instant Camera" abgeschlossen. Das Ergebnis kann nur als sensationell bezeichnet werden: 8448 Unterstützer hatten 1,118.334 USD beigetragen. Das ist das mehr als 11-fache des Ziels von 100.000 USD!

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1526:

145 Mio. Ebay-Userdaten erbeutet: Neues Passwort!

(22.05.2014) Wie Ebay heute bekanntgegeben hat, wurden bei einem Hackerangriff die Zugangsdaten von 145 Mio. Ebay-Usern kopiert. Das soll bereits um Ende Februar / Anfang März passiert sein. Entdeckt wurde das bei Ebay angeblich Anfang Mai. Heute gab es erst die Information darüber. Alle Ebay-User sollen daher dringend ihr Passwort ändern.

Zu den kopierten Daten gehören lt. Ebay Kundendaten wie Name, Passwörter, E-Mail-Adressen, Geburtstage, Adressen und Telefonnummern nicht aber - so die Aussage von Ebay - Finanzinformationen wie beispielsweise Kreditkarten. Dafür, dass Finanzinformationen kopiert wurden gäbe es jedenfalls "keine Beweise". Sicher ist das also auch nicht.

Jedenfalls sofort das Passwort zu ändern wäre wichtig und wird von Ebay auch dringend empfohlen. Und falls das selbe Passwort woanders auch verwendet wird, dann dieses dort auch ändern. Falls also - "der Einfachheit halber" - die selben Zugangsdaten bei mehreren Accounts verwendet werden, ist es gut, auch überall dort die Passwörter zu ändern, wo bislang die selben wie bei Ebay verwendet wurden.

[!> Es ist aber freilich nicht allein die Lösung, das Passwort bei Ebay zu ändern. Damit ist ja nur verhindert, dass das Ebay-Konto betrügerisch genutzt wird. Mit den persönlichen Daten vom Namen über Geburtsdatum bis zur Adresse kann die Identität woanders betrügerisch genutzt werden. Diese Gefahr besteht nun für alle Ebay-Kunden.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1525:

Mediathek des Technischen Museums: 1. Weltkrieg

[BILD] Themen-Schwerpunkt "Der erste Weltkrieg" auf mediathek.at - (c) Screenshot mediathek.atThemen-Schwerpunkt "Der erste Weltkrieg" auf der Website "Österreichische Mediathek" des Technischen Museum Wien mit Film- und Tondokumenten - vorerst - von der Vorgeschichte des Krieges bis zum Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo.                                             Bild: Screenshot mediathek.at

(19.05.2014) Die "Österreichische Mediathek" des Technischen Museum Wien zeigt auf ihrer Website ab sofort das Thema "Der erste Weltkrieg" mit Film- und Tondokumenten. Behandelt wird die Vorgeschichte des Krieges - vorläufig - bis zum Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo. Vorerst ist das erste Kapitel online, weitere sollen im 100-Jahres-Abstand - also fortlaufend bis 2018 - folgen.

Unter den Gustostückerln dort sind vorläufig schon abrufbar eine Budgetrede aus dem Parlament im Jahr 1905, Filmaufnahmen von Geschützen sowie die Wochenschau nach dem Attentat auf Franz Ferdinand. Die Geschichte wird auch mit Zeitungsartikeln erzählt. Auch Zeit- und Augenzeugen kommen dabei zu Wort.

Die Chronik zum Ersten Weltkrieg soll auch nach 2018 dauerhaft verfügbar bleiben.

=>> www.mediathek.at/erster-weltkrieg

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1524:

Löschantrag Websuche: Suchergebnis = Publizieren

(16.05.2014) Der EuGH hat kürzlich entschieden, dass Suchmaschinen dazu verpflichtet sind, auf Antrag unliebsame Einträge aus ihren Suchergebnissen zu löschen. Dies ist freilich nur möglich - wie auch sonst bei Veröffentlichungen -, wenn man selbst nicht prominent ist resp. es kein öffentliches Interesse an der eigenen Person im Zusammenhang mit den beanstandeten Daten gibt.

Neu dabei ist, dass Ergebnisse einer Suchmaschine als Ergebnis einer Verarbeitung gesehen werden - also so wie bei jedem Anderen, der etwas veröffentlicht. Es gilt damit für Suchmaschinen so wie für andere Medien die Abwägung der Rechte der Allgemeinheit auf Information mit dem Recht eines Betroffenen auf seine Interessen.

Entschieden wurde mit dem Urteil nun auch, dass durch den Umstand, dass es innerhalb der EU einen Verkauf von Werbung über Google gibt, hier auch eine Verarbeitung von Daten geschieht und daher EU-Recht resp. das im jeweiligen EU-Land geltende Recht anwendbar ist.

Beides wurde bislang anders gesehen resp. war nicht so eindeutig.

Anlass dazu war die Klage eines Spaniers auf Rufschädigung, dessen Name im Zusammenhang mit einer Immobilienpfändung aus dem Jahr 1998 genannt wird. Darüber wurde von einer Zeitung damals berichtet, was auf der Website der Zeitung verfügbar ist. Dies wurde in den Suchergebnissen von Google angezeigt. Dieser Fall ist letztlich beim Europäischen Gerichtshof gelandet.

Der Unterschied darin, dass es zwar zulässig ist, dass die Zeitung die seinerzeitige Veröffentlichung auf Ihrer Seite verfügbar lassen darf, aber das bei einer Suchanfrage durch eine Suchmaschine nicht angezeigt werden darf, liegt also in der derzeit aktuellen Einschätzung des EuGH, dass das Ergebnis einer Suchanfrage einer neuen Veröffentlichung entspricht.

Hier einige wesentliche Passagen aus der nachfolgend verlinkten, ausführlich erläuternden Mitteilung zum Urteil des EuGH:

Der Betreiber einer Internetsuchmaschine ist bei personenbezogenen Daten, die auf von Dritten veröffentlichten Internetseiten erscheinen, für die von ihm vorgenommene Verarbeitung verantwortlich. - Eine Person kann sich daher, wenn bei einer anhand ihres Namens durchgeführten Suche in der Ergebnisliste ein Link zu einer Internetseite mit Informationen über sie angezeigt wird, unmittelbar an den Suchmaschinenbetreiber wenden, um unter bestimmten Voraussetzungen die Entfernung des Links aus der Ergebnisliste zu erwirken, oder, wenn dieser ihrem Antrag nicht entspricht, an die zuständigen Stellen.

... Der Gerichtshof stuft den Suchmaschinenbetreiber, da dieser über die Zwecke und Mittel einer solchen Verarbeitung entscheidet, als den im Sinne der Richtlinie für die Verarbeitung "Verantwortlichen" ein. Da die Tätigkeit einer Suchmaschine zusätzlich zu der der Herausgeber von Websites erfolgt und die Grundrechte auf Achtung des Privatlebens und Schutz personenbezogener Daten durch sie erheblich beeinträchtigt werden können, hat der Suchmaschinenbetreiber in seinem Verantwortungsbereich im Rahmen seiner Befugnisse und Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass seine Tätigkeit den Anforderungen der Richtlinie entspricht. Nur so können die in der Richtlinie vorgesehenen Garantien ihre volle Wirksamkeit entfalten und ein wirksamer und umfassender Schutz der betroffenen Personen, insbesondere ihres Privatlebens, tatsächlich verwirklicht werden.

... Zum räumlichen Anwendungsbereich der Richtlinie führt der Gerichtshof aus, dass es sich bei Google Spain um eine Tochtergesellschaft von Google Inc. in Spanien und somit eine "Niederlassung" im Sinne der Richtlinie handelt. Das Argument, die von Google Search vorgenommene Verarbeitung personenbezogener Daten werde nicht im Rahmen der Tätigkeiten dieser Niederlassung in Spanien ausgeführt, weist er mit folgender Begründung zurück: Bei der Verarbeitung personenbezogener Daten zum Betrieb einer Suchmaschine durch ein Unternehmen mit Sitz in einem Drittstaat, das aber in einem Mitgliedstaat eine Niederlassung besitzt, wird die Verarbeitung im Sinne der Richtlinie "im Rahmen der Tätigkeiten" dieser Niederlassung ausgeführt, wenn diese die Aufgabe hat, in dem betreffenden Mitgliedstaat für die Förderung des Verkaufs der Werbeflächen der Suchmaschine, mit denen deren Dienstleistung rentabel gemacht werden soll, und diesen Verkauf selbst zu sorgen.

Dem - beispielsweise an Google zu richtenden - Löschantrag fügt man zur Identifikation eine Kopie vom eigenen Personalausweis bei. So ist das im von der Arge Daten zum Download angebotenen Musterbrief vorgesehen (siehe Arge Daten: Musterbrief Widerspruch und Löschung gem. DSG 2000 Par. 1, 27, 28). Das Urteil klärt aber nur, dass der Suchmaschinenbetreiber zur Löschung aus den Suchergebnissen aufgefordert werden kann, aber nicht, in welcher Form das zu geschehen hat. Die Kopie eines Ausweispapiers mitzuschicken, ist wohl alles andere als optimal.

Der hier behandelte Löschantrag bezieht sich freilich nur darauf, dass ein Verweis auf einen bestimmten Inhalt nicht in den Suchergebnissen aufscheint. Das Löschen des eigentlichen Inhalts ist eine Angelegenheit des Betreibers der Website unter der dieser Inhalt angeboten wird. Im hier gegenständlichen Fall einer früheren Veröffentlichung in einer Zeitung dürfte eine Löschung nicht möglich sein, weil das ja tatsächlich erschienen ist, damals wohl korrekt war und es sich dabei um ein Archiv handelt, dessen Inhalte durch Verändern verfälscht würden. Diese Inhalte werden also lediglich nicht mehr so leicht gefunden, wenn sie über Suchmaschinen nicht mehr angezeigt werden. Das ultimative Verschwindenlassen von einmal im Druck auf Papier erschienenen Inhalten ist übrigens - außer durch staatliche Zensur - nicht möglich.

=>> EuGH-Urteil zu Löschantrag Websuche (PDF)

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1523:

Sony Xperia Z2: Wasserdicht und 4k-Video-Aufnahme

[BILD] Sony Xperia Z2 - (c) SonyDas Sony Xperia Z2 ist wasser- und staubdicht, schafft Videoaufnahmen sogar in UHD-Auflösung (4k2k) und bietet nebenbei mit starkem Akku ausreichend Energie auch für extreme Nutzung.                     Bild: © Sony

(09.05.2014) Mit dem Sony Xperia Z2 kommt nun ein wasser- und staubdichtes Android-Smartphone mit besonders starkem Kamerateil: Videos können mit dem Xperia Z2 sogar in Ultra-HD - also dem noch jungen 4-mal-Full-HD-Format - aufgezeichnet werden. Das Display zeigt die Videos auf 5,2 Zoll Diagonale in Full-HD-Auflösung. Das ist eine Auflösung von ca. 420 ppi und damit eine um fast 50% feinere Auflösung als Fotos auf Fotopapier (typ. 300 ppi).

Das Sony Xperia Z2 folgt dem Z1 nach, von dem es mit den Z1 Compact auch eine "kleinere" Version gibt (siehe Meldung vom 10.01.2014: Sony Xperia Z1 Compact: strapazfähiges Smartphone). Das Sony Xperia Z2 ist das neue Spitzenmodell der Android-Smartphones von Sony.

Das Xperia Z2 ist mit dem komplett integrierten Qualcomm Snapdragon 801 Prozessor mit einer 2,3 GHz Quad-Core Krait CPU und 4G LTE ausgestattet. Der Snapdragon 801 Prozessor verfügt über die Adreno 330 GPU für eine herausragende Grafik- und Spieleleistung und eine duale ISP.

Das OmniBalance-Design von Sony wurde nochmals weiterentwickelt, indem die Glasoberflächen in einem einteiligen, stabilen Aluminiumrahmen mit weichen Kanten eingefasst sind. Das Xperia Z2 ist schmaler als seine Vorgänger. Es misst 147 x 73 x 8,2 mm und wiegt 163 g.

Das Betriebssystem ist eine von Sony erweiterte Version von Google Android 4.4. Als Webbrowser ist übrigens Google Chrome vorinstalliert.

Großartig aus rein praktischer Warte ist, dass das Z2 wasserdicht bis 1,5m und staubdicht ist sowie einen für sinnvolle Verwendung wichtigen Steckplatz für Micro-SD(HC/XC)-Karte und einen kräftigen 3200-mA-Akku hat. Die Arbeitsdauer ist angegeben mit bis zu 740h Standby (= 1 Monat!) oder 19h telefonieren oder 110h Musik- oder 10h Video-Wiedergabe.

Der Kamerateil besteht aus einem 1/2,3-Inch-Exmor-RS-CMOS-Bildsensor mit 20,7 Mpx Auflösung und besonders hochwertigem G-Objektiv von Sony mit lichtstarker Anfangsblende 2.0 und Brennweite 27 mm äquiv. KB. Das Objektiv ist eine Festbrennweite, wobei 8-fach-Digitalzoom geboten wird. Für Videoaufnahmen gibt es SteadyShot-Bildstabilisierung und eine Auflösung bis UHD - 3840 x 2160 px, 30p.

Aus den "praktiker" vorläufig vorliegenden Unterlagen geht leider nicht hervor, ob es auch einen HDMI-Ausgang gibt. HDMI-2.0 wäre wichtig um die Videos in voller UHD-Auflösung über entsprechend taugliche Fernseher wiederzugeben.

Sowohl für Videoaufnahmen als auch für Fotoaufnahmen gibt es zahlreiche Trickmodi - so bei Video auch Zeitlupe und Zeitraffer -, darunter auch AR Augmented Reality, wobei vorbereitete Bildobjekte wie beispielsweise ein Dinosaurier in eine Fotoszene eingefügt werden. Auch für "normale" Aufnahmen stehen sehr weitreichende Automatikfunktionen zur Verfügung, von denen man sich von Sony hohe Ergebnisqualität erwarten kann. Beispielsweise HDR gibt es sogar für Video. Videos können direkt am X2 bearbeitet und geschnitten werden.

Zusätzlich gibt es eine 2,2-Mpx-Frontkamera, die u.a. auch Full-HD-Video bietet. Full-HD ist also inzwischen schon das "Webcam-Format", woran man die rasante Entwicklung der Technik sehr deutlich erkennt.

Neben zahlreichen Schnittstellen und Standards-Unterstützung wie WLAN inkl. WLAN-Hotspot-Funktion, Bluetooth, ANT+, aGPS, NFC, DLNA, Micro-USB (2.0), Xperia-Link, Miracast etc. gibt es auch einen integrierten UKW-Radio.

Das Sony Xperia Z2 ist bereits erhältlich für nominal 680 EUR; über Mobilfunkbetreiber freilich entsprechend günstiger.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1522:

Microsoft: MS-DOS 2.0, Word 1.1a Sourcecode offen

[BILD] Schachtel und Handbuch zu MS-DOS 3.2 - (c) MicrosoftSchachtel und Handbuch hier zu MS-DOS 3.2 - die Vorversion der ersten perfekt funktionierenden MS-DOS-Version 3.3. Von MS-DOS 1.2, 2.0 und MS-Word for Windows 1.1a hat Microsoft nun den Quellcode für Studienzwecke offengelegt, der von der Website des "Computer History Museum" heruntergeladen werden kann.                           Bild: © Microsoft

(06.05.2014) Erstmals hat Microsoft nun Ende März den Quelltext (Sourcecode) von essentiellen Software-Produkten des Hauses offengelegt: Von MS-DOS 1.1, MS-DOS 2.0 und MS-Word for Windows 1.1a ist nun der Quelltext beim "Computer History Museum" in Mountain View, Kaliforien und kann von deren Website frei heruntergeladen werden - siehe The Official Microsoft Blog, Eintrag von Roy Levin vom 25.03.2014: Microsoft makes source code for MS-DOS and Word for Windows available to public. Die als ZIP-Dateien bereitgestellten Download-Pakete stehen unter einem "Microsoft Research Licence Agreement". Demnach dürfen die Quelltexte zu Studienzwecken verwendet werden und zu Versuchszecken - und eben ausschließlich nichtkommerziell - auf Hardware oder unter Emulatoren ausgeführt werden.

Diese so frühen Versionen sowohl von MS-DOS als auch von Word wären heute sowieso kaum für die Nutzung oder Verwendung interessant. Interessant ist es sehr wohl, wie vor etwa 30 Jahren zwei der bislang erfolgreichsten Software-Produkte in ihren Anfangszeiten geschrieben waren.

Beim Paket mit MS-DOS ist auch eine binäre Version dabei; also ausführbare Programme. Man könnte das wohl so wie es ist probehalber installieren - ohne sich also mit dem Kompilieren von Software auszukennen. Das Paket von MS-Word for Windows enthält nur den Quelltext. Die Quelltexte enthalten übrigens auch Kommentare; diese wurden also nicht vorher entfernt.

Auf der nachfolgend verlinkten Seite des "Computer History Museum" zu MS-Word for Windows ist auch eine Grafik enthalten, die zeigt, wie sich MS-Word for Windows gegenüber dem seinerzeitigen Markführer - und auch alle anderen Konkurrenten erfolgreich behauptet hatte. Anfang 1990 wurde das bis dahin noch erfolgreichere eigene MS-Word DOS überholt, Mitte 1991 wurde dann das bis dahin erfolgreichste "Word Perfect" überholt und bis 1997 waren dann alle Konkurrenten bedeutungslos geworden oder sind überhaupt verschwunden. So beispielsweise auch ursprünglich populäre Textverarbeitungsprogramme wie Wordstar von Micropro, Multimate von Ashton-Tate und Samna Word.

Eine ähnliche Entwicklung wie bei MS-Word for Windows hatte es übrigens ein Jahr später - Mitte 1992 - gegenüber dem bis dahin bedeutendsten Lotus 1-2-3 mit dem Tabellenkalkulationsprogramm MS-Excel gegeben, das zwar jahrelang falsch gerechnet hatte - worüber die Fachwelt genüsslich gespottet hatte - aber letztlich das damals übermächtige Lotus 1-2-3 oder Quattro-Pro völlig verdrängt hatte.

Versierter Umgang mit MS-Office-Anwendungen wie MS-Word und MS-Excel ist heute ein Qualifikations-Kriterium für Büroangestellte, so wie es das früher einmal Maschinschreiben oder Stenographie gewesen ist. Und zwar dezidiert nur dieses Microsoft-Produkt, das in praktisch jeder Firma eingesetzt wird.

Die Pakete sind mit knapp 1 MB resp. knapp 7 MB ziemlich klein und können daher leicht heruntergeladen werden. Vor allem die MS-DOS-Versionen sind fast ausschließlich in Assembler geschrieben.

=>> Computer History Museum: Microsoft MS-DOS early source code

=>> Computer History Museum: Microsoft Word for Windows Version 1.1a Source Code

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1521:

US-Gericht erlaubt US-Behörden Datenzugriff in EU

(29.04.2014) Am vorigen Freitag hatte ein New Yorker Bundesgericht entschieden, dass US-Unternehmen den US-Behörden den Zugriff auf Kundendaten bieten müssen, auch wenn diese auf Servern außerhalb den USA gespeichert werden. Dies bedeutet also, dass US-Unternehmen beispielsweise die Kundendaten von Kunden in Europa auch dann herausgeben müssen, wenn diese Daten auf einem Server in Europa lagern und verarbeitet werden und auch unabhängig davon, ob dies die Gesetze im jeweiligen Land in Europa zulassen oder nicht.

Anlass für diese Entscheidung war eine Klage von Microsoft wegen der Forderung der Herausgabe von E-Mail-Daten. Ergebnis war damit eben, dass Microsoft verpflichtet ist, diese Daten herauszugeben, aber dass das generell für US-Unternehmen so gilt.

Die Datenschutzbestimmungen im jeweiligen US-Ausland sind dafür demnach irrelevant. Bisher gab es - gelinde gesagt - eher die Ansicht, dass für den Umgang mit Kundendaten die Gesetze jenes Landes relevant sind, in dem diese gespeichert und verarbeitet werden.

Dies betrifft also alle Kunden von US-Unternehmen. Besonders sind das wohl Cloud-Dienste wie beispielsweise E-Mail-Dienste.

Nachfolgend verlinkt ist das gegenständliche Gerichtsurteil.

=>> www.nysd.uscourts.gov/cases/show.php?db=special&id=398

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1520:
TERMIN-TIPP FÜR PRAKTIKER

IFA 2014: Wieder größer und neuer CityCube Berlin

[BILD] Podium IFA Global Press Conference 2014, Belek, Türkei - (c) Felix WesselyAm Podium bei der Pressekonferenz zur kommenden IFA Berlin 2014 vor mehr als 300 Fachjournalisten aus aller Welt in Belek, Türkei die für den Erfolg der IFA Berlin maßgeblichen Herren (v.l.): IFA-Direktor Jens Heithecker, Jürgen Boyny, GfK, Klaus Wührl, ZVEI, Hans-Joachim Kamp, gfu und Dr. Christian Göke, Chef der Messe Berlin.                                 Bild: Felix Wessely

(28.04.2014) Vor insgesamt mehr als 300 Journalisten aus 50 Ländern weltweit hatten die Führungsspitzen der Messe Berlin und der Mitveranstalter der IFA Berlin am vergangenen Wochenende die Aussichten für die IFA Berlin 2014 in Belek, Türkei vorgestellt. Die IFA Berlin findet heuer vom 5. bis 10. September statt. Mit am Podium bei der Pressekonferenz am Samstag: Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Berlin und IFA-Direktor bei der Messe Berlin Jens Heithecker, sowie Jürgen Boyny, Global Director Consumer Electronics, GfK Retail and Technology, Klaus Wührl, stellvertretender Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektrogeräte und Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu - Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik.

Zentrale Themen der IFA Berlin werden von Hans-Joachim Kamp umschrieben mit den Schlagworten resp. Produktkategorien Tablet, UHD-TV, Smartphones, Wearables, Connectivity und Curved Display. Also nach Full-HD selbstverständlich nun UHD-Fernseher, am Körper sozusagen angeschnallte Geräte und - was mit OLED-Technologie realisierbar ist - gebogene Fernseher, die sich vor allem als Design-Elemente für die Innenarchitektur empfehlen und die von einigen Fernseher-Herstellern im Herbst bei der IFA Berlin als attraktiver Blickfang in den Mittelpunkt gestellt werden dürften.

Dr. Göke: Voraussichtlich 1-2% mehr belegte Ausstellungfläche

Die IFA entwickelt sich auch 2014 weiter positiv, so Dr. Christian Göke. Dafür spricht die ungebremst hohe Ausstellernachfrage. Derzeit - etwa vier Monate vor Start der IFA Berlin am 5. September - gibt es noch keine endgültigen Angaben zur Belegung, aber es jedenfalls wiederum um 1 bis 2% mehr als im Vorjahr, was in der Hauptsache durch die im CityCube Berlin geschaffene zusätzliche Ausstellungsfläche überhaupt möglich ist. Insgesamt soll die belegte Ausstellungsfläche in einer Größenordnung von 150.000 Quadratmetern liegen, so Dr. Göke.

[BILD] IFA-Direktor Jens Heithecker, Messe Berlin - (c) Felix Wessely
Bild: Felix Wessely IFA-Direktor Jens Heithecker, Messe Berlin: Hälfte der insgesamt 150.000qm Ausstellungsfläche der IFA sind als Händlerbereiche nicht sichtbar.

Wie Jens Heithecker im Gespräch mit "praktiker" übrigens hervorgehoben hatte, sieht der Besucher quasi nur die Hälfte der Ausstellungsfläche, weil insgesamt etwa die Hälfte der Ausstellungsfläche für Besprechungen mit Händlern eingerichtet sind. Händler kommen praktisch aus der ganzen Welt nach Berlin nicht nur um sich die neuesten Produkte anzuschauen, sondern auch ihre Ansprechpartner - evtl. wieder einmal - zu treffen und ihre Bestellungen aufzugeben.

Die dem Privat-Besucher bereits so urgewaltig groß erscheinende IFA Berlin ist also tatsächlich doppelt so groß mit ihren "Backstage-Bereichen".

IFA wächst, Markt entwickelt sich auch heuer positiv weiter

"Für alle beteiligten Industrien, Handel, Konsumenten und Medien ist die IFA der wichtigste Marktplatz für die Einstimmung auf die mit dem Weihnachtsgeschäft umsatzstärkste Zeit des Jahres. Sie wird den Märkten entsprechend wieder wirksame Impulse geben. Die IFA 2014 setzt mit dem neuen Kongress und einer traditionell hohen Anzahl an Produkt-Neuheiten, innovativen Lösungen sowie weltweit einmaligen Produkt-Neuvorstellungen wieder neue Maßstäbe", erklärt Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu - Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik.

Jürgen Boyny, Global Director Consumer Electronics, GfK Retail and Technology, sagt zur Marktentwicklung im Bereich Consumer Electronics: "Nach einer Stagnation im Jahr 2013 werden die globalen Märkte für Consumer Electronics 2014 (+1 %) und 2015 (+5 %) wieder wachsen. Die Verbesserung der Weltkonjunktur sowie steigende Absätze im TV- und PC-Bereich sind die Gründe dafür. Das Wachstum kommt hauptsächlich aus den Regionen Mittlerer Osten und Afrika, Südamerika sowie den Schwellenmärkten Asiens. Europa trägt ein geringes Wachstum bei, während die Märkte in Nordamerika und die entwickelten Länder Asiens Rückgänge im Markt zeigen werden."

Einige der weiteren interessanten Ergebnisse der von Boyny präsentierten Details aus GfK-Marktanalysen: Mobile Internet Devices haben die Funktionen vieler Geräte übernommen (siehe Anmerkung am Ende dieser Meldung). Daneben sind aber Actioncams stark angestiegen; deren Einsatz ist durch Smartphones eben nicht leicht ersetzbar. Ebenfalls interessant dürfte sein, dass nun bereits jeder vierte Käufer eines - was von Boyny nicht präzisiert wurde - hochwertigeren Fernsehers auch eine Soundbar dazukauft.

Insgesamt gibt es - wie auch von Woox Innovations im Rahmen einer separaten Präsentation angemerkt - eine rasant steigende Nachfrage nach Wireless Audio Devices, also u.a. Lautsprechersysteme für Smartphones und auch drahtlose Heimkino-Lautsprecher.

Das nach wie vor dominante Segment der Unterhaltungselektronik - die Fernseher -, sind erwartungsgemäß weiterhin schlank und tendenziell "Nur-Bild" - also ohne sichtbaren Rahmen. UHD-Auflösung ist schon fast der Normalfall in den oberen Preisklassen. OLED ist weiterhin noch nicht massentauglich - hinsichtlich Preis und Lebensdauer -, wird aber von allen großen Herstellern massiv weiterentwickelt und vorläufig vor allem für "Curved Displays" eingesetzt.

"praktiker" findet es übrigens weniger überraschend, dass Mobile Internet Devices die Funktionen vieler Geräte übernommen haben - das ist freilich schon seit mehr als zehn Jahren so - vorerst mit PDAs, dann Smartphones und Tablets -, aber mittlerweile hat es auch die breite Masse der User so weit realisiert - auch ermöglicht durch die Geräte-Bereitstellung von Mobilfunk-Betreibern -, dass diese Funktionen tatsächlich genutzt werden. Dies liegt auch an der stark gestiegenen Qualität. Zuerst war es der Audioplayer, der damit ersetzt werden konnte. Mittlerweile sind es auch der Videoplayer, die einfache Kompaktkamera und letztlich - sehr bedeutend - auch die extrem leistungsfähige Universal-Fernbedienung, als die Smartphones und Tablets in Verbindung mit zunehmend mehr neuen Produkten aus Foto und Unterhaltungselektronik eingesetzt werden können. Hierbei verlagert sich also die Vielfalt zu einem guten Teil eigentlich auf die angebotenen Apps.

Wachstum auch beim eigentlichen IFA-Nebenschauplatz Haushaltsgeräte

Klaus Wührl, stellvertretender Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektrogeräte: "Die Märkte für Elektro-Hausgeräte zeigten 2013 weltweit ein Wachstum, je nach Kontinent, zwischen einem und mehr als fünf Prozent. Dies wird sich im Jahr 2014 fortsetzen. Größte Wachstumsmärkte sind Nordamerika mit mehr als 5%, gefolgt von Lateinamerika, Asien, Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika mit Zuwächsen zwischen 1 und 5%. Elektro-Kleingeräte verzeichnen ebenfalls in nahezu allen Regionen Zuwächse, die zwischen einem und maximal über 15 Prozent liegen."

Eine analoge Entwicklung wie bei Fernsehern - bei denen mittlerweile die Neuanschaffung im Fünf-Jahreszyklus typisch ist gegenüber früher zehn Jahren - zeigt sich lt. Wührl auch bei Haushaltsgeräten: Bei Umfragen in Deutschland - die vielleicht auch für Österreich zumindest einigermaßen zutreffend sein könnten - gibt es für die Aussage "Das alte Gerät arbeitet nocht gut, aber ich will ein besseres" Zustimmung bei 26% im Jahr 2004 und bei 31% im Vorjahr 2013.

Dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt, da Haushaltsgeräte zwar mittlerweile einen wichtigen Teil der IFA Berlin darstellen, aber für "praktiker" nicht so sehr im Focus stehen. Wesentliche Berührungspunkte gibt es für "praktiker" nur in jenen Bereichen wo - was zunehmend öfter zutrifft - Hauhaltsgeräte mit anderer Elektronik im Haushalt vernetzt sind oder wie Roboter arbeiten. Diese zunehmende Bedeutung war auch im Jahr 2008 der Anlass dafür, Haushaltsgeräte fortan in den Themenbereich der IFA Berlin aufzunehmen.

CityCube Berlin als Konferenzzentrum mit Ausstellungsfläche statt ICC Berlin

Neu gibt es heuer CityCube Berlin, das an die Stelle des bisherigen Konferrenzzentrums ICC Berlin gestellt wurde. CityCube Berlin wurde nun innerhalb knapp zwei Jahren fertiggestellt. Neben den Einrichtungen für Konferenzen und Kongresse gibt es auch eine zusätzliche Ausstellungsfläche. Diese wird übrigens von Samsung bezogen werden, die dort auf etwa 6000qm Produkte von Smartphone über Fernseher bis zu Waschmaschinen ihre breite Produktpalette präsentieren werden.

[BILD] IFA-Sommergarten mit Konzertbühne - (c) Felix Wessely
Bild: Felix Wessely Zentraler IFA-Sommergarten mit Konzertbühne.

Neues Konzept für IFA-Kongress unter Titel "IFA+ Summit"

Für 2014 planen die Organisatoren eine neue Konzeption für den IFA-Kongress. Unter dem Titel "IFA+ Summit" werden Vordenker und Top-Executives aus dem Technik- und Contentbereich zu einem modernen, internationalen Kongress vereint, der über die aktuellen Themen hinaus Trends und Ideen für die digitale Zukunft diskutieren, wie setzten will. Messe-Berlin-Chef Dr. Göke: "So wie wir die IFA langfristig weiterentwickelt haben, wollen wir den "IFA+ Summit" kontinuierlich zu einem weltweit führenden Forum aufbauen."

Die Veranstaltungsreihe der IFA International Keynotes ist bekannt als globale Bühne der Top-Manager und ein großes Highlight für das IFA-Fachpublikum und die internationalen Medien. Die IFA Opening Keynote wird in diesem Jahr Boo-Keun Yoon, President & CEO bei Samsung Electronics abhalten.

Insgesamt ist die IFA Berlin auch ein - auch für die aus aller Welt anreisenden Gäste, insbesonders die Händler - Volksfest mit Konzertbühne im zentralen IFA-Sommergarten. Heuer treten dort u.a. am 5. September Max Herre und am 6. September die Neuen DeutschPoeten auf (siehe Meldung vom 19.02.2014: DeutschPoeten am 6. September im IFA-Sommergarten).

Einige der "Big Player" der Elektronik- und Hausgerätebranche auch in Belek dabei

Ebenfalls in Belek dabei waren aus dem Managment von einigen der großen Hersteller u.a. Michael Langbehn, Gabor Szegner und Estewan Preißing von Panasonic, Sebastian Lindemann von Philips Consumer Livestyle, Wiebo Vaartjes, Woox Innovations / Philips Audio, Video, Multimedia Nico Vernieuwe von TP Vision / Philips Television Mareike Oer von Sennheiser, Dr. Roland Raithel von Loewe sowie auch Damen und Herren von Haushaltsgeräte-Herstellern - die ebenfalls stark auf der IFA vertreten sind - wie beispielsweise von Bosch, Miele, WMF, Kärcher und Dyson.

Einige der Hersteller hatten im Rahmen dieser IFA Global Press Conference in Belek auch eingehender ihre Strategien und neue Produkte, die für den Herbst zu erwarten sind, vorgestellt. Weiterhin stark bemerkbar ist dabei die zunehmende Bedeutung chinesischer Hersteller, die sich längst nicht mehr nur in einem China-Bereich in kleinen Kojen gemeinsam präsentieren sondern auch selbst dabei sind große Markenhersteller zu werden, die mit großem Ehrgeiz auf Augenhöhe mit den etablierten Herstellern hinarbeiten. Auf diese Aspekte wird "praktiker" in separaten Berichten eingehen.

Fernseher sind endlich flach - nun biegen sie sich wieder ...

Im Rahmen zahlreicher Präsentationen eine besonders hervorzuhebende, wohl von Vielen als erfrischend zu empfindende Bemerkung war jene von Turan Erdogan, Chief Executive Officer des türkischen Herstellers Vestel: "Ich bin nun seit 26 Jahren in diesem Geschäft und immer war es das Ziel die Fernseher flach zu bekommen. Es ist lustig, dass nun aus gebogenen Fernsehern eine Besonderheit gemacht wird."

Dieser - in diesem Fall wohl beabsichtigt oberflächlich gesehene - jüngste Trend zielt freilich nicht auf den Fernseher im Wohnzimmer, sondern vielmehr auf eher dekorative Anwendungen, so wie das erst kürzlich auch Panasonic während der Präsentation neuer Produkte mit einer Welle aus OLED-Fernsehern in Amsterdam gezeigt hatte (siehe Meldung vom 04.04.2014: Panasonic: Ultra-HD für Action-Cam bis Fernseher). Auch das technisch Machbare als solches ist immer schon auch Thema der IFA gewesen und mit gebogenen Fernsehern ergeben sich freilich ganz andere Anwendungen als die konventionelle Darstellung von Videos, Fotos oder Fernsehsendungen. Und die Wölbungen sind nicht - wie bei Bildröhren - bombiert oder zylindrisch sondern eben beliebig machbar.

IFA-Kartenvorverkauf für Österreich bei Deutscher Handelskammer

Für alle jene, die sich die Reise nach Berlin zur IFA gönnen wollen oder - aus beruflichen Gründen - sollten, erfolgt der Vorverkauf von - vergünstigten - Eintrittskarten in Österreich über die "Deutsche Handelskammer in Österreich", Sabine Redlberger, Tel. +43 (1) 545 14 17-21 oder per E-Mail: sabine.redlberger@dhk.at.

Für den Terminkalender: IFA Berlin 2014: 5.-10.9.2014

Die weltweit bedeutendste Messe für Consumer Electronics und Elektrohaushaltsgeräte, die IFA 2014, findet vom 5.-10. September 2014 in Berlin auf dem Berliner Messegelände (Expo Center City) statt.

=>> www.ifa-berlin.de

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