[COVER] ITM praktiker

ITM Newsroom
Meldungen Nr. 1450-1459
praktiker.at/news


Mit "ITM-Newsroom" gibt es für "ITM praktiker"-Leser - nicht regelmäßig! - Kurzmeldungen über aktuell vorgestellte neue Produkte, Technologien und Veranstaltungen sowie Neuigkeiten zu "praktiker" und praktiker.at. - Es geht hier um alle jene Themen, die auch Gegenstand der Berichterstattung des "praktiker" sind: Audio, Video, Foto, TV/Heimkino, Telekommunikation, Navigation, Computer und - sowieso - Multimedia-Technologien.

[!>  Tiefergehende Behandlung der Themen sowie Testberichte, Grundlagenwissen und Hintergründe zu Technologien finden Sie bitte in den "praktiker"-Heften (kostenlos testen: Schnupperabo-Bestellung).



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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1459:

Russischer FSO kauft Schreibmaschinen: sicherer

[BILD] Underwood Standard No. 6 - (c) Felix WesselyDer russische Sicherheitsdienst für höchste Regierungsmitglieder hat nun 20 Schreibmaschinen angeschafft. Künftig sollen dort hochgeheime Informationen lieber nur auf Papier "gespeichert" werden. - Unser Bild zeigt symbolisch eine Underwood Standard No. 6, die in der "praktiker"-Redaktion jederzeit für geheime Niederschriften eingesetzt werden könnte...                                 Bild: Felix Wessely

(12.07.2013) Wohl aus Anlass der freundlichen Anteilnahme der USA an der weltweiten Kommunikation hat - wie "The Moscow News" gestern berichtet hatte (siehe themoscownews.com: Russian security agency to buy typewriters to avoid surveillance) - der Russische FSO (Federal Protection Service), der für die Sicherheit der Regierung zuständig ist, nun 20 Schreibmaschinen und 600 Farbbänder angeschafft. Man kehrt aus Sicherheitsgründen für Hochgeheimes lieber zur Schreibmaschine zurück.

Wirklich Geheimes soll dort künftig nur noch auf Papier festgehalten werden um sicherer zu sein. Die von der Zeitung zitierten Experten meinen allerdings, dass die größte Schwachstelle eher der Mensch als das Eindringen in Systeme sei.

Nicht vernetzte PCs ohne von außen zugängliche Laufwerke, nur unkritische Schnittstellen - vor allem ohne USB -, nur PS/2 für Maus und Tastatur, VGA für Bildschirm und eine eingeschränkte Centronics-Schnittstelle wären wohl weniger radikal und genauso sicher gewesen.

Wenn es sich um Einweg-Farbbänder für die Schreibmaschinen handeln sollte - was die hohe Zahl von 30 Farbbändern pro Schreibmaschine vermuten lässt -, wird hoffentlich darauf geachtet, diese immer auch wegzuschließen resp. zu vernichten sobald sie verbraucht sind. Von diesen wären die getippten Texte komfortabel ablesbar.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1458:

Windows 8.1: Start-Button, viele Verbesserungen

[BILD] Windows 8 Kacheldesign-Oberfläche - (c) Felix WesselyNeu mit Windows 8 wurde das Kachel-Design eingeführt. Gleichzeitig ist allerdings auch der gewohnte Start-Button samt Start-Menü verschwunden. Nach zahlreichen Protesten kommen Start-Menü und Start-Button mit der nun kommenden Version Windows 8.1 wieder zurück.                                 Bild: Felix Wessely

(11.07.2013) Ende vorigen Jahres ist Windows 8 erschienen. Herausragende Neuerung dabei war bekanntlich das Kachel-Design statt konventionellem Desktop mit Start-Button und Start-Menü (siehe Meldung vom 02.12.2012: Windows 8: Besser kompatibel, Classic-Shell nötig). Für August ist nun ein Update auf Windows 8.1 mit einigen interessanten Verbesserungen - vor allem im Detail - und nach zahlreichen Protesten wieder eingeführten Start-Button samt Start-Menü angekündigt. Für Interessierte, die bereits Windows 8 installiert haben gibt es ab sofort eine Vorschau-Version von Windows 8.1.

Die wohl wichtigste Neuerung ist, dass es nun wieder einen Start-Button gibt. Windows 8.1 kann so eingestellt werden, dass der konventionelle Desktop erscheint. Über den Start-Button, der bei "Berühren" der Ecke links unten erscheint, kann ein gewohntes Start-Menü geöffnet werden.

Es sind viele Details verbessert worden. So lässt sich beispielsweise der Rechner nun einfacher komplett herunterfahren und Anwendungen lassen sich nun auch wieder müheloser auch unter der Kachel-Design-Oberfläche beenden. Die primäre Umgangsweise mit Anwendungen, die man gerade nicht benötigt ist bekanntlich bei Windows 8 so wie ursprünglich bei PDAs, dass sie lediglich in den Hintergrund gestellt werden, aber im Speicher stehen bleiben. Der Vorteil dabei ist, dass die Anwendung sofort nach Aufruf wieder bereit ist, weil sie nicht erst gestartet werden muss. Der Nachteil freilich ist, dass bei Verwendung sehr vieler Anweudngen der Hauptspeicher irgendwann voll ist.

Eine der anderen wesenlicheren Neuerungen ist nun auch, dass es bei Bedienung über Touchscreen nun leichter auch Elemente verschoben werden. Das funktioniert bei Windows 8 nicht sehr komfortabel, wofür man also auch beim Tablet-Computer besser eine Maus verwendet hatte. Dies ist recht intuitiv gelöst und man kann sich zumindest bei etwas grobmotorischeren Bewegungen den Einsatz einer Maus ersparen.

Bemängelt wurde vor allem für die Verwendung am klassischen PC mit Tastatur und Maus oder Notebook, dass standardmäßig eigentlich nur eine Anwendung gleichzeitig zu sehen ist. Also nur ein Fenster und damit eigentlich wie bei DOS. In der Desktop-Ansicht funktioniert das sowieso wie bisher auch. Nun können aber auch im Kachel-Design-Modus jedenfalls bis zu vier Fenster gleichzeitig sichtbar sein. Oder auch mehrere Fenster der selben Anwendung. Die Vollbild-Darstellung ist freilich auf kleineren Displays oder Tablet-Computer eher günstiger, beim "normalen" Computer ist das aber ein Rückschritt bei Windows 8.

Eine der sehr kleinen, aber wichtigen neuen Möglichkeiten von Windows 8.1 ist es auch, dass die Bildschirm-Darstellung auf bis zu 200% vergrößert werden kann. Dies ist wichtig bei Verwendung von Bildschirmen mit sehr Pixeldichte. Bei einem gleich großen Bildschirm mit höherer Auflösung sind alle Zeichen und Grafikelemente entsprechend kleiner. Dies kann nun auf bis zu 200% vergrößert werden.

Skydrive stärker integriert - aber abschaltbar. Stärker integriert - was nicht unbedingt attraktiv ist - ist bei Windows 8.1 auch der Cloud-Dienst "Skydrive", der - wie generell Cloud-Dienste - selbstverständlich nichts für einen mündigen Anwender ist. Man muss ihn aber nicht aktivieren. Beim Setup sollten dafür nicht die Standard-Einstellungen übernommen werden, sondern die Einbindung von Skydrive in den Windows Explorer deaktiviert werden. Nachträglich kann man das bei Windows 8.1 Pro in den Gruppenrichtlinien abschalten. Und bei Windows 8.1 - ohne "Pro" - geht es zumindest über die Registry über den Schlüssel HKLM\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows. Dort legt man zuerst einen neuen Schlüssel mit dem Wert "SkyDrive" an. Innerhalb dieses Schlüssels wird nun ein neuer DWORD-Wert mit der Bezeichnung "DisableFileSync" angelegt und diesem der Wert "1" zugeordnet. Am Einfachsten ist es freilich, Skydrive gleich bei der Installation zu deaktivieren.

Windows 8 ist insgesamt besser als Windows 7, vor allem auch hinsichtlich Kompatibilität mit älteren Windows-Anwendungen. Die für sehr Viele allerdings ärgerliche Schwäche war die Konzentration auf das Kachel-Design. Vor allem das vereinfachte Schließen von Anwendungen im "Kachel-Modus", dass in diesem mehrere Fenster gleichzeitig gezeigt werden können und die Wiedereinführung von Start-Button, Start-Menü und Desktop als Standard-Oberfläche dürften sehr wichtige Verbesserungen vor allem für die Verwendung mit Desktop- und Notebook-PCs sein.

Windows 8.1 Preview als ISO-Image für DVD ab sofort herunterladbar

Ab sofort kann Windows 8 auf Windows 8.1 über den Store von Microsoft kostenlos mit einer Vorschau-Version upgedatet werden. Voraussetzung dafür ist, dass zu Windows 8 alle mittlerweile verfügbaren Updates - mittels Windows-Update-Funktion - vorgenommen wurden. Diese Vorschau-Version auf 8.1 ist in 13 Sprachen verfügbar; darunter Deutsch.

[!> Nach ersten Versuchen von "praktiker" dürfte diese Vorschau-Version von Windows 8.1 klaglos funktionieren. Es ist aber freilich dennoch große Vorsicht geboten. Zum Installieren auf einem PC, dessen Funktionieren wesentlich ist, sollte die Endversion im August abgewartet werden.

Über nachfolgenden Link ist die Download-Seite für die Vorschau-Version von Windows 8.1 erreichbar. Diese wird als ISO-Image zum Herstellen einer DVD bereitgestellt.

=>> windows.microsoft.com/en-us/windows-8/preview-download

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1457:

Lytro-Lichtfeldkamera wird in Kürze erhältlich

[BILD] Lytro Lichtfeldkamera - (c) LytroMit den Lytro-Lichtfeldkameras, die nun auch in Österreich erhältlich werden gibt es nicht nur eine originelle neue Form der Kamera, die ähnlich einer Taschenlampe aussieht - an einem Ende das Objektiv, am anderen das Display -, sondern bei denen der Betrachter durch Antippen auf den gewünschten Bereich im Bild auf diesen scharfstellen kann.                     Bild: © Lytro

(09.07.2013) Jedenfalls zwei Händler in Österreich - Foto Kücher mit Filialen in Linz und Salzburg sowie Foto Weiss in Graz - haben die schon vor etwa zwei Jahren angekündigte - und in den USA seit etwa einem Jahr erhältliche - Lytro-Lichtfeldkamera sozusagen in der Warteschleife. Diese dürfte dort nun in den nächsten Tagen einlangen. Besonderheit dabei ist, dass bei den Fotos - die nur über Bildschirm sinnvoll betrachtbar sind - der Schärfepunkt vom Rezipienten selbst festgelegt - und beliebig oft gewechselt - werden kann. Das ist eine neue Art der Fotografie für einen neuen - interaktiven - Umgang damit.

Die Lytro-Lichtfeldkamera - oder: Plenoptische Kamera - sieht in etwa aus wie eine Stabtaschenlampe mit an einem Ende dem Objektiv und am anderen Ende dem Display. Das Bild ist quadratisch. Das Objektiv ist ein 7-fach-Zoom mit fester Blendenöffnung F2.0. Ein Bild hat hat ein Volumen von ca. 20 MB und die Bildgröße ist etwa 540 x 540 px, also ziemlich klein, aber für die Darstellung beispielsweise auf einer Website - was wohl auch die Hauptverwendung sein wird - eine günstige Größe. Das Bild ist deswegen so voluminös, weil es die Informationen für mehrere Focussierebenen beinhaltet. Der Rezipient kann durch Anklicken auf das Bild auswählen, auf welches Element scharfgestellt sein soll. Der Fotograf braucht sich also bei der Aufnahme nicht um die Focussierung kümmern.

Focussiert wird vom Betrachter, vorfocussiert im Creative Mode

Die Funktionsweise der Lichtfeldkamera ist vollkommen anders als bei einer konventionellen Fotokamera. Die Besonderheit ist, dass das Bild mehrdimensional und außerdem nicht als Gesamtbild sondern quasi jeder vom Motiv ausgehende Lichtstrahl aufgezeichnet wird. Die Mehrdimensionalität bedeutet in diesem Fall, dass von jedem bildwirksamen Bildpunkt auch aufgezeichnet wird, aus welcher Richtung der Lichtstrahl auf dem Sensor auftrifft. Daraus kann errechnet werden, wie weit das Objekt weg ist und so gezielt eine bestimmte Ebene scharfgestellt werden. Und umgekehrt kann errechnet werden, wie sehr unscharf gleichzeitig jede andere Entfernungsebene ist. Das Bild sieht wie eine normale Fotografie mit kleinerer Schärfentiefe aus. Es ist also auf eine Ebene scharfgestellt und alles andere wird zunehmend unschärfer, je weiter es von dieser Einstellebene entfernt ist.

Bemerkenswert ist, dass die maximal erreichbare Schärfentiefe unter Berücksichtigung aller anwählbaren Focussierpunkte durchaus begrenzt ist. Es ist nicht klar - und geht aus den "praktiker" vorliegenden Unterlagen nicht hervor -, wie viele Einstellebenen maximal möglich sind. Dies scheint in einer Größenordnung von 10 bis 15 Focusebenen zu liegen. So wie die Kamera konstruiert ist, dürfte also eine viel größere Bildgröße nicht realisierbar sein, weil man dann die Lücken deutlicher erkennen würde, auf die zwischen den einzelnen Focussierstufen nicht exakt focussiert werden kann. Es ist allerdings die bislang erste Kamera, die diese Technik zu einem einigermaßen erschwinglichen Preis zugänglich macht.

Die Lytro hat zudem einige Aufnahmemodi. Neben einem Standardmodus, bei dem es nichts zu focussieren gibt, gibt es auch einen Creative-Mode. Beim Creative-Mode legt man die bevorzugte Schärfeebene bei der Aufnahme fest. Der insgesamte Einstellbereich abweichend von der Schärfeebene ist dabei kleiner als beim Standardmodus, allerdings in feineren Abstufungen. Zusätzlich gibt es noch Aufnahmemodi wobei das Bild in den unscharfen Bereichen nicht nur unscharf ist, sondern beispielsweise wie mit Wasserwellen oder sonstwie verzerrt dargestellt wird. Oder auch "Art Filter" mit sonstigen Verfremdungen.

Besonders beeindruckend sehen die Fotos freilich dann aus, wenn sowohl sehr nahe wie sehr ferne Objekte im Bild sind. Dabei sind die Unschärfen und Schärfen deutlicher zu sehen.

Nutzung eingebettet in Websites, über Windows oder Mac, App für iOS

Die Betrachtung der Lytro-Lichtfeld-Aufnahmen ist mit derzeit bekannten gebräuchlichen Fotobetrachtern - noch - nicht möglich. Es handelt sich um ein neues Bildformat. Die Darstellung erfolgt so, dass es eben die Möglichkeit gibt, durch Antippen eines Bereichs am Foto, auf diesen Punkt zu focussieren.

Vorläufig ist zur Einbindung in eine Webseite ein recht komplexes Gebilde an JavaScripts oder die Umwandlung in Flash erforderlich. Wenn sich diese Technik gut etabliert, könnte das eigentliche - oder ein dem Zweck naheres - Format in späteren Webbrowser-Versionen einfach über ein Plugin eingebunden oder durch eigene Funktion des Browsers unterstützt werden; so wie das auch bei anderen Multimediaformaten der Fall ist.

Zusätzlich gibt es Apps sowohl für iOS-Geräte wie iPhone oder iPad und Anwendungen für Mac und Windows. Für Android ist vorläufig keine App angekündigt. Für die Darstellung über elektronische Bilderrahmen müssten die nicht nur das Dokumentformat unterstützen sondern - zur sinnvollen Verwendung - auch Touchscreen-Bedienung bieten.

Lytro wird nicht lange das Lichtfeldkamera-Feld beherrschen, bald kommt Nokia

Die Lichtfeldfotografie ist an sich nicht neu. Was Lytro allerdings als erstem gelungen ist, ist es, diese Technologie so umzusetzen, dass sie einigermaßen erschwinglich und daher für den Konsumenten zugänglich geworden ist. Es werden wohl sehr bald weitere Hersteller folgen, die diese Idee aufgreifen. So hat Nokia erst vor ein paar Wochen angekündigt, ein Smartphone mit einer Lichtfeldkamera - mit Sensor-Array-Modul von Pelican Imaging - herauszubringen. Wann dieses erhältlich werden soll, ist vorläufig noch nicht angekündigt. Dabei wird die Technik allerdings sehr erheblich - eben in ein Smartphone passend - verkleinert sein. Wie weit oder ob damit die Möglichkeiten gegenüber der Lytro-Lichtfeldkamera eingeschränkt sind, kann derzeit mangels tiefergehender Informationen darüber noch nicht gesagt werden.

Als - wenngleich dürftige - Alternative mit umständlicher Aufnahmeprozedur und nur für statische Objekte geeignet, gibt es übrigens für iOS die App "FocusTwist". Dafür werden mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Focussierung aufgenommen, die dann in der Wiedergabe - ähnlich wie Lichtfeldfotos - hinsichtlich der Verschiebung der Schärfeebene umgeschaltet werden können. Damit das Ergebnis davon anständig ausschaut, darf freilich die Position des iPhone zwischen den Aufnahmen nicht geändert werden.

Hype auf Facebook & Co. zu erwarten - Bilder für Web "handlich" in JPEGs zerlegt

"praktiker" erwartet einen Hype bei Social Networks wie Facebook. Die Nutzung ist freilich nur über ein Display möglich und die Bildgröße von etwa 500 px im Quadrat ist dafür auch gut passend. Die Originaldatei, wie sie von der Kamera gespeichert wird, ist ca. 20 MB groß. Für die Darstellung über die Website wird dieses Bild - beispielsweise das am Ende verlinkte Beispielbild - auf 8 JPEG-Bilder reduziert. Diese haben insgesamt ein Datenvolumen von ca. 250 kB. Das ist also sehr erheblich reduziert. Größeren Speicherplatz von etwa 700 kB nehmen dabei allerdings die JavaScripts ein, über welche die Darstellung und das Umschalten zwischen den acht Schärfeebenen erfolgt. Lytro gibt auf ihrer Website eine Anleitung zum Platzieren von Lichtfeld-Fotos auf Facebook, wobei diese dafür wiederum in Flash-Format umgewandelt werden.

Warum ein Erfolg zu erwarten ist, ist wohl naheliegend: Es ist erstens spannend weil es neu und ungewohnt ist und zweitens, weil die Interaktivität einen zusätzlichen Reiz darstellt. Wie in nachfolgendem Kasten erläutert, handelt es sich zwar nicht um Fotografie im eigentlichen Sinn einer präzisen Botschaft, aber vielleicht sollte man es auch nicht damit vergleichen. Vielleicht ist es eher vergleichbar mit Aufnahmen von Google Streetview, wo man sich auch aussuchen kann, was man sich näher anschauen will. Bei Lytro-Aufnahmen ist es lediglich viel stärker eingegrenzt. Aber in beiden Fällen bestimmt der Rezipient, worauf er im Wortsinn den Focus legen will.

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Fotografie ist eine Kommunikationsform für eine möglichst präzise Botschaft. Ein Foto ist ein kreatives resp. künstlerisches Werk. Der Fotograf erzählt eine Geschichte, übermittelt eine Botschaft. Diese Botschaft kann durchaus mehr oder weniger verschlüsselt oder mehr oder weniger schwierig "lesbar", aber sie muss eindeutig sein. Bezogen auf die Fotografie sind Reportage-Fotos "leicht lesbar" und typisch künstlerische Fotos schwieriger lesbar. Wenn es Interpretationsspielraum gibt, ist das Werk nicht pointiert, es erzählt irgendwas. Für Interpretationsspielräume braucht man keinen Schaffenden, dazu genügt ein beliebiges Muster. Interpreationsspielräume ohne Ende bietet beispielsweise der Terrazzo-Boden, den man sich minutenlang anschaut und darin alles Mögliche erkennen kann. Oder ein Rorschach-Test.

In Bezug auf die Lichtfeld-Fotografie: Bei der Fotografie geht es darum, einen bestimmten Ausschnitt aus der Wirklichkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzunehmen und durch Wahl der Perspektive und auch der Positionierung der Schärfeebene - oder eben von vorne bis hinten durchgängig scharf - die Geschichte möglichst unmissverständlich darzustellen. Mit der Lichtfeldkamera ist das nur eingeschränkt möglich, weil der Rezipient durch Setzen der Schärfeebene selbst festlegt, welche Geschichte aus einem nur grob vorgegebenen Rahmen er sehen will. Das ist also nicht Fotografie im Sinne einer präzise formulierten Botschaft.

Vorerst gibt es von der Lytro zwei Modelle und auch in verschiedenen Farben mit unterschiedlich großem internen Speicher für die Bilder. Eine Version mit 8 GB, die etwa 480 EUR kosten soll und die Version mit 16 GB, deren Preis um ca. 100 EUR höher in der Größenordnung von 580 EUR liegen soll. "praktiker" erwartet, dass die Lytro Lichtfeldkamera noch innerhalb des Juli erhältlich werden wird. Vorerst jedenfalls bei den zwei genannten Händlern, aber sicherlich bald darauf in vielen gut sortierten Fotofachgeschäften.

Über den nachfolgenden Link zur Website von Lytro sehen Sie bitte Beispielbilder. Klicken Sie darin auf eine beliebige Stelle, auf die dann scharfgestellt wird.

=>> pictures.lytro.com

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1456:

Altavista: 1. große Suchmaschine ist abgeschaltet

[BILD] Screenshot Altavista 1996 - (c) Screenshot waybackmachineAltavista war die erste populäre Suchmaschine. Hier ein Screenshot vom Jahr 1996. Unter den Services die geboten wurden, ist auch ein Humor-Wettbewerb, wofür eigene Witze eingereicht werden konnten. Etwas, das man heute wohl nirgends mehr sieht, was aber unter den Computerfreaks, die damals im Web hauptsächlich unterwegs waren recht populär gewesen sein dürfte.                                                  Bild: Screenshot waybackmachine

(08.07.2013) Heute hatte Yahoo die in den Anfangszeiten des Web dominante Suchmaschine "Altavista" abgeschaltet. Bereits seit 2010 wurden nur noch Suchergebnisse von Yahoo durchgereicht. Altavista wurde 1995 vom Computerhersteller DEC Digital Equipment Corp. gegründet mit dem primären Ziel, damit die Leistung der eigenen Computer zu demonstrieren. Altavista wurde danach zunehmend mit Werbung zugeschüttet und zum Handelsportal umgebaut mit einer dann schon ziemlich überladenen Website, auf der das Eingabefenster für die eigentliche Internetsuche nur noch eines der zahlreichen Angebote der Seite war. 1998 ist dann Google gekommen mit einer Seite auf der nur noch ein Suchfenster war, was erleichtert und begeistert aufgenommen wurde.

Aus heutiger Sicht sagt man freilich, dass Altavista ihre Kernaufgabe vernachlässigt hatte und daher scheitern musste. Heute sagt sich das leicht, damals wusste noch niemand, was letztlich Erfolg haben würde. Die Kombination mit einem Handelsportal hätte genausogut auch extrem erfolgreich sein können und beispielsweise heute die Position von Amazon haben können. Im Gegensatz zu Amazon - also einer Nur-Handelsplattform - rufen erheblich mehr Leute die Seite einer Suchmaschine regelmäßig auf. Es hatte nur - jedenfalls so, wie es von Altavista gemacht wurde - keinen Erfolg.

Altavista wurde dann vorerst - noch vor dem Erscheinen von Google - durch Yahoo Konkurrenz gemacht. Altavista hatte auch zunehmend zahlende Webseitenbetreiber vorgereiht, was offenbar auch eine Zeit lang als Geschäftsidee gesehen wurde, aber ganz daneben war. Yahoo war hier besser, hatte aber um die Website - anders als Altavista - auch eine Plattform aufgebaut. Dass die Besucher aber eigentlich nur eine Suchmaschine haben wollen, hatte dann erst Google richtig erkannt. Mittlerweile ist die Website von Google auch enorm umfangreich, aber die Übersichtlichkeit hatte man erhalten.

Dass Altavista nun komplett eingestellt wurde hat wohl sicher auch den Grund, dass diese Adresse wohl kaum noch aufgerufen wurde. Seit 2010 war es sowieso nur noch Yahoo und das wurde damit also nur quasi offiziell. Altavista wurde ursprünglich von DEC an Compaq verkauft und ging dann letztlich vor zehn Jahren im Jahr 2003 über Overture Services - eine Firma, die Suchalgorithmen entwickelt hatte und im Besitz von Yahoo war - an Yahoo.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1455:

Windows-XP-Support-Ende 8.4.2014: Offline-Chance

[BILD] Logo Windows XP - (c) Screenshot Windows XPMicrosoft hat das Ende des Supports für Windows XP für 8. April nächsten Jahres angekündigt. Nun wird über Medien und auch in einer aktuellen Aktion in München versucht, Angst vor Cyber-Kriminiellen zu schüren, falls nicht auf die neueste Windows-Version upgedated - also diese gekauft - wird.                                             Bild: Screenshot Windows XP

(07.07.2013) Anlässlich eines Mitarbeiter-Treffens von Microsoft gestern in München wurde wieder einmal ein ziemliches Tamtam wegen des Support-Endes für den Dauerbrenner Windows XP veranstaltet. Dieses ist etwa in einem Jahr am 8. April 2014. Es wird der große Teufel der Cyber-Kriminellen an die Wand gemalt. Wie man in den letzten Wochen erfahren konnte, geht wohl von offiziellen Stellen die eigentliche Bedrohung aus. Denen - wie auch bekannt wurde - u.a. Microsoft behilflich ist bei ihren Bemühungen, an die Daten ihrer Kunden zu gelangen. Jetzt treibt sie tiefe Sorge um die Sicherheit gerade dieser Kunden, falls ihnen die nicht die neue Windows-Version abkaufen sollten.

Dies könnte man gleich zum Anlass nehmen darüber nachzudenken, wie man es für sich selbst organisieren kann, mit dem Internet überhaupt nur Computer zu verbinden, auf denen nur jene Daten sind, die für die Nutzung des Internet erforderlich sind. Es ist nicht nötig, PCs mit dem Internet zu verbinden, auf denen man seine Familienfotos gespeichert hat oder seine private Korrespondenz archiviert oder die man überhaupt für geschäftliche Dinge verwendet.

Dort hat niemand etwas verloren. Wenn Firmen und staatliche Stellen offenbar durch Gesetze nicht aufzuhalten sind, muss man halt Techniken anwenden, wie sie in solchen Zeiten nötig sind. In der DDR hatte man beispielsweise das Telefon unter eine Käseglocke gestellt um zu verhindern, dass darüber die Wohnung abgehört werden kann.

Derzeit wird Windows XP noch von etwa 40% der Windows-User eingesetzt. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass dieser Anteil innerhalb eines Jahres auf weniger als 30% sinkt.

Man kann also davon ausgehen, dass das Support-Ende für Windows XP noch weiter verlängert werden wird. Ohne Sicherheits-Updates gäbe es schließlich auch keine Chance mehr, weitere NSA-Features auf die Rechner zu bekommen.

Für einen PC, der nicht mit dem Internet verbunden ist und auf dem nicht mit Anwendungen aus unsicheren Quellen experimentiert wird, braucht man aber eh keine Updates. Windows XP ist durchaus ausgereift. Das Einzige, wodurch es künftig freilich Einschränkungen geben wird ist, dass Peripheriegeräte wie beispielsweise neue Druckermodelle nicht mehr von Windows XP erkannt und daher nicht mehr damit verwendet werden können. Damit droht Microsoft jedenfalls. Es gibt aber sicherlich auch kleinere Druckerhersteller, die größer werden wollen und es gibt auch Programmierer, die Treibersoftware programmieren können. Der Marktanteil von Windows XP wird noch für viele Jahre nicht völlig bedeutungslos werden.

Selbstverständlich ist Windows 7 oder auch Windows 8 - für Startmenü und Startbutton gibt es "Classic Shell" -, sehr gut und auch empfehlenswert (siehe sourceforge.net: Classic Shell (classicshell.sourceforge.net)). Aber wer bei Windows XP bleiben will, soll sich dabei nicht aufhalten lassen. Eher vielleicht - wie hier empfohlen -, die Gelegenheit nutzen, darüber nachzudenken ob der betreffende PC - oder überhaupt ein PC mit relevanteren Daten - mit dem Internet verbunden sein muss.

Microsoft zieht derzeit über viele Medien eine Angstpropaganda ab als würde der Satan persönlich erscheinen, wenn man ihnen keine neue Windows-Version abkauft.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1454:

Opera 15 ist da, klassischer 12.x weiter gepflegt

(02.07.2013) Der Webbrowser Opera ist seit der Version 15 komplett neu - siehe: Meldung vom 30.05.2013: Opera 15 von Grund auf neu, zielt auf breite Masse. Nach einigen Vorversionen von Opera 15 ist seit heute nun die stabile Version herunterladbar. Es gibt dabei Importfunktionen u.a. für Passwörter und Lesezeichen, wobei Lesezeichen in die Schnellwahl übernommen werden. Sehr schön für alle Anhänger von Opera nach bisherigem Zuschnitt ist, dass gleichzeitig kundgetan wurde, vorerst weiterhin Bugfixes und Sicherheits-Updates zu Opera 12.x anzubieten (siehe my.opera.com/desktopteam/blog: Opera 15 und dort im vorletzten Absatz).

Weiterhin gibt es allerdings keine Lesezeichen im eigentlichen Sinn, sondern statt dessen die Schnellwahl mit großen Icons im Browserfenster. Diese Schnellwahl ist freilich großartig für einige wenige besonders wichtige Lesezeichen, aber unhandlich wenn jemand - was nicht so selten ist - ein paar hundert Lesezeichen hat.

Beim Update von der zuletzt aktuellen Version 12.15 auf Opera 15 werden - so weit anwendbar -, Passwörter und andere Einstellungen übernommen. Die Übernahme der Lesezeichen kann über eine Funktion unter den Einstellungen vorgenommen werden. Hinweise zur Migration von 12.15 auf 15 werden im Blog-Beitrag my.opera.com/desktopteam/blog: Opera 15 und auch im diesem vorangegangenen Beitrag Migrate your data from Opera 12 to Opera 15 des Opera Desktop Team gegeben.

Jedenfalls vorerst gibt es für Lesezeichen - von Opera Software - das Add-on Bookmarks Manager. Damit kann man auch die Bookmarks von früheren Opera-Versionen importieren. Dafür muss man allerdings zuerst die Lesezeichen von Opera 12.x als HTML exportieren und kann das dann in Opera 15 über das Add-on "Bookmarks Manager" importieren. "Bookmarks Manager" ist in der aktuellen Version noch ziemlich unbrauchbar. Es gibt nicht einmal eine Sortierfunktion. Da es auch keine Suchmöglichkeit innerhalb der Lesezeichen gibt, ist das Auffinden eines Lesezeichens mitunter eine langwierige Angelegenheit. Dies soll für die Zukunft geplant sein.

Der Umstieg von konventionellen Lesezeichen auf Schnellwahl folgt dem allgemeinen Trend, auch für den Desktop-PC die Bedienung so zu machen wie auf Smartphones oder Tablets. Dies hatte sich bereits auch bei Windows 8 gezeigt, bei dem vorerst der konventionelle Start-Button mit dem Start-Menü verschwunden war und durch das - wohl primär für Touchscreen-Bedienung sinnvolle - Kachel-Design abgelöst wurde. Dies hatte Microsoft für die Version Windows 8.1 bereits behoben und es gibt wieder einen Start-Button samt gewohntem Start-Menü. Es ist zu hoffen, dass man bei Opera einen ähnlichen Weg geht und - alternativ - wieder ein konventionelles Lesezeichen-Menü bereitstellt. Vorerst gibt es keine Anzeichen dafür.

[.> Opera 15 funktioniert schon ganz gut, ist aber vorläufig noch im qualitativen Stadium eines Webbrowsers, den ein Programmierer im Alleingang aus offen zugänglichen Programm-Modulen - wie das eben auch Chromium ist - zusammengebaut hat. Von einem Softwarehaus wie Opera Software, das bereits 20 Jahre Erfahrung im Selbstprogrammieren eines Webbrowsers hat - und übrigens zahlreiche Innovationen für dieses Genre hervorgebracht hat - würde man sich schon noch Besseres erwarten. Ohne den guten Namen "Opera" wäre Opera 15 nicht einmal eine Erwähnung wert.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1453:

Panasonic DMR-BST/BCT835: BD-HDD-Recorder, 4k-Out

[BILD] Panasonic DMR-BST835 resp. DMR-BCT835  - (c) PanasonicPanasonic DMR-BST835 für HD-DVB-S und DMR-BCT835 für DVB-C und DVB-S - die Unterschiede liegen nur im Tuner-Teil - sind Set-Top-Box, Harddisk-Recorder sowie 3D-Blu-ray-Player und -Recorder in einem und damit Komplettlösungen zum Empfangen, Aufnehmen, Archivieren und Wiedergeben von HD-Programmen.                           Bild: © Panasonic

(01.07.2013) Bereits seit ein paar Jahren gibt es von Panasonic Videorecorder mit Aufzeichnung auf Blu-ray-Disc oder Harddisk in feinster Full-HD-Qualität und gerne auch in 3D. Mittlerweile gibt es zwei Modelle, die sich bis auf den Tuner-Teil gleichen und davon nun neu für den August angekündigt: DMR-BST835 für Satelliten-Empfang mit Twin-HD-DVB-S-Tuner und DMR-BST/BCT835 für DVB-C und DVB-T, also Kabelempfang und terrestrisch. Die Neuen haben nun 1-TB-Harddisk und Ultra-HD-Upscaling (4k) für die optimale Verwendung in Verbindung mit Ultra-HD-Fernsehern.

Besondere Schmankerln sind auch Multiroom-Streaming über WLAN fürs Zusammenspiel mit anderen DLNA-kompatiblen Komponenten resp. Fernsehern und sowieso - wie schon bisher - besonders komfortable Bedienung inklusive Schnittmöglichkeit und Überspielen von Harddisk auf Blu-ray. Neu ist ein "Pure-Sound-Modus" in dem alle nicht benötigten potentiellen Störer - wenngleich nur geringstfügig - wie Tunerteil, Harddisk und Lüfter abgeschaltetet oder gedrosselt werden um auch leiseste Passagen störungsfrei genießen zu können. Die Störung durch den Tuner ist freilich nicht wirklich hörbar, aber alle mit feinen Ohren freuen sich auch über das Deaktivieren potentieller Störer.

Zusätzlich bieten die Recorder auch - so wie auch die Panasonic-VIERA-Fernseher - "VIERA Connect" mit einigen Internet-Diensten von Social Networks bis Skype zum Telefonieren und auch Webbrowser. Auch HbbTV kommt in den neuen Modellen nun übers Internet ins Wohnzimmer: Per Fernbedienung lassen sich so programmbegleitende Zusatzinformationen nutzen oder verpasste Sendungen aus den Mediatheken der großen Fernsehstationen - durch HbbTV komfortabler als bisher schon - nutzen.

Bereits von den Vormodellen vertraut ist die besonders feine Aufbereitung der Videobilder, auch in 3D und auch mit der Möglichkeit 2D in 3D umzurechnen, was schon in den Vormodellen sehr glaubwürdig funktioniert hatte. Neu ist nun, dass es für die Verwendung in Verbindung mit Ultra-HD-Fernseher nun auch einen 4k-Upscaler gibt, der die Full-HD-Bilder auf Ultra-HD hochrechnet. Im Prinzip also das Pendant - um eine Generation weiter - zum Upscaling von Standard-Auflösung von DVD-Video auf Full-HD. Vorläufig gibt es noch wenige Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung; hier ist also auch schon für die Zukunft vorgesorgt.

Die Harddisk hat eine Kapazität von 1TB, auf die bis zu 684 Stunden Video in der zwar schwächsten, aber schon Full-HD-Qualität aufgezeichnet werden können; in höherer Qualität freilich entsprechend weniger. Timeshift-Funktion für zeitversetztes Fernsehen bis 90 Minuten gibt es sowieso. Hinsichtlich der Discs können alle DVD- und Blu-ray-Formate bespielt werden, darunter auch DVD-RAM. Bekanntlich sind nur DVD-RAM und Blu-ray-Disc für Eigenaufnahmen wirklich haltbar; nach Spezifikation 30 Jahre. Das ist bei DVD+/-R(W) nicht so.

Zusätzlich gibt es auch eine "kleinere" Ausführung ebenfalls sowohl entweder mit HD-DVB-S-Tuner oder DVB-C- und DVB-T-Tuner. Diese sind ident bis auf die mit 500 GB Kapazität nur halb so "große" Harddisk und um 100EUR billiger als die 835er. Dieses Modell gibt es wahlweise in Schwarz (DMR-BST/BCT730) oder Silberfarbe (DMR-BST/BCT735).

Sowohl der Panasonic DMR-BST835 für DVB-S als auch der DMR-BCT835 für DVB-C/DVB-T - nur in Gehäusefarbe Silber - kommen - so wie die oben genannten Modelle mit "kleinerer" Harddisk - im August. Der Preis soll in der Größenordung von 670 EUR liegen.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1452:

Opera 12.16 erwartet: zumindest noch ein Update

[BILD] Opera-Webbroser Design New 2013 - (c) Screenshot addons.opera.comFür den Opera-Webbrowser nach konventionellem Zuschnitt kommt nun mit einer Version 12.16 zumindest noch ein Bugfix der bisher letzten Version 12.15. Hier im Bild eines der zahlreichen wählbaren Designs "New 2013".                                                   Bild: © Screenshot addons.opera.com

(30.06.2013) Wie auch hier bereits berichtet, wurde der Webbrowser "Opera" aus Norwegen, der durch ein sehr eigenständiges Konzept und tiefgreifende Konfiguration besonders sogenannte "Power-User" anspricht, komplett neu konzipiert und arbeitet nun auf Chromium-Basis (siehe: Meldung vom 30.05.2013: Opera 15 von Grund auf neu, zielt auf breite Masse). Die bislang letzte Version des klassischen Opera ist 12.15. Durch eine irrtümliche Online-Stellung eines Mitarbeiters von Opera ist es nun herausgekommen, dass zumindest noch eine Version 12.16 folgen soll. Es ist also zu erwarten, dass zwar der alte Opera-Browser zwar nicht mehr weiterentwickelt wird, aber vorerst zumindest noch ein Update kommt, in dem wohl einige der Bugs der Version 12.15 behoben werden dürften.

Bekanntgeworden ist das kürzlich, weil ein Opera-Mitarbeiter irrtümlich eine noch nicht fertige Version 12.16 online gestellt hatte, was von einigen Usern entdeckt wurde, die das auch sofort heruntergeladen hatten. Diese Version soll allerdings lt. Aussage von Opera noch einige Mängel haben, die noch behoben werden sollen.

Einer der kleinen Schönheitsfehler der derzeit aktuellen Version 12.15 ist, dass Elemente mit der CSS-Definition "position: fixed" beim Scrollen der Seite verschwinden und sporadisch wieder auftauchen. Also eine eher kosmetische Angelegenheit. Über eine kritische Sicherheitlücke ist "praktiker" nichts bekannt.

Von weiteren Versionen nach Version 12.16 ist bislang keine Rede, es war aber nach 12.15 auch keine Rede davon, dass es überhaupt noch weitere Bugfixes der Version 12 geben wird. Möglicherweise kommen noch einige, was aber nicht sicher ist. Es wäre jedenfalls interessant, so lange Version 15 noch nicht fertig ist. Version 15 ist extrem schnell, aber ein völlig anderes Konzept, das mit sehr simpler Bedienung und wenig Einstellmöglichkeiten - u.a. gibt es keine Lesezeichen! - eher auf die breite Masse zielt.

Über den nachfolgenden Link finden Sie den Blog des Opera Desktop-Team, von wo sowohl die Vorversionen von Opera 15 als auch dann die Version 12.16 herunterladbar sind resp. sein werden.

=>> my.opera.com/desktopteam/blog/

Nachtrag am 04.07.2013: Opera 12.16 - das Update zu 12.15 von Opera nach konventioneller Machart - ist seit heute herunterladbar. Dies allerdings - jedenfalls vorerst - etwas versteckt auf der Download-Seite für Opera, ziemlich am Ende der Seite unter "Suchen Sie die vorherige Version? Laden Sie Opera 12 herunter." - oben groß ist der Download-Link für Opera 15:

=>> www.opera.com/de/computer

Die Updates zu Opera 12.x dürften fortan nur noch kommentarlos erscheinen. Im Blog des Opera-Desktop-Team gibt es jedenfalls auf 12.16 keinen Hinweis und es scheint auch keine Hinweise auf vorgenommene Änderungen mehr zu geben. Weitere Updates von 12.x dürften dann ebenfalls an dieser Stelle zu finden sein.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1451:

Sony RX1R, RX100 II: Neue Edel-Kompaktkameras

[BILD] Sony RX1R - (c) SonyDie Sony RX1R - hier im Bild mit der dazupassenden Leder-Bereitschaftstasche - ist die Nachfolgerin der im vorigen Jahr ersten Kompaktkamera mit Vollformat-Sensor.                     Bild: © Sony

(27.06.2013) Für höchst anspruchsvolle Foto-Puristen wurde von Sony mit der DSC-RX1R heute eine Nachfolgerin der im vorigen Herbst erschienenen ersten Vollformat-Kompaktkamera mit 35-mm-Festbrennweite vorgestellt. Gleichzeitig gibt es mit der DSC-RX100 II ebenfalls eine neue Edel-Kompaktkamera mit 3,5-fach-Zoom. Beide Kameras zeichnen sich durch besonders hochwertige Ausführung aus, wobei die RX1R freilich in jeder Hinsicht besonders einzigartig ist. In beiden Fällen gibt es gegenüber den Vormodellen keine Umwälzungen, aber interessante Verbesserungen im Detail.

Sony DSC-RX1R: Vollformat-Kompakte mit knallscharfem 35er

Die Sony DSC-RX1R arbeitet mit einem 24,3-Mpx-CMOS-Sensor mit Trilumios-Technologie für besonders fein differenzierte Farberfassung und ISO-Empfindlichkeits-Einstellung bis ISO 25600 bei Foto und ISO 3200 bei Video (Full-HD-Video 50p in AVCHD-Format). Das Objektiv ist ein Zeiss Sonnar T* F2.0/35 mm mit Nah-Einstellung ab 20 cm (ab Sensorebene) und optischem Bildstabilisator. 35 mm ist die klassische Reportage-Brennweite, die auch bevorzugt von Henri Cartier-Bresson, dem Vorbild vieler engagierter Fotografen und hier auch in der heute besonders populären Street-Fotografie eingesetzt wird.

Besonders schön sind freilich die bereits von der Vorversion bekannten vielen - auch frei belegbaren - Tasten und Bedienelemente für schnelle Bedienung. Einstellringe am Objektiv sind in diesem Genre der essentiellen Kompaktkamera selbstverständlich. Auch für Video stehen auch alle klassischen Automatiken und manuelle Einstellung zur Verfügung (PASM). Serienbild mit voller Bildgröße ist bis 5 fps möglich. Absichtliche Hintergrund-Unschärfe kann zusätzlich elektronisch verstärkt werden.

Die Bildverarbeitung soll nun wiederum verbessert worden sein. Wesentlichste Änderung ist das Weglassen des Antialiasing-Filters, der beim Fotografieren gleichmäßiger Strukturen das Auftreten eines Moiree-Effekts verhindert. Dies kann mittlerweile - eher sogar effektiver - über den Bildprocessor gelöst werden. Gleichzeitig wird dadurch die Detailzeichnung noch besser, weil eben die "Verunschärfung" des Antialiasing-Filters wegfällt.

Günstig für einfaches manuelles Focussieren - resp. Kontrolle der AF-Einstellung - ist die Peaking-Darstellung am Display. Das 3-Inch-große "Whitemagic"-Display hat mit 1,23 Mpx eine sehr feine Auflösung. Integrierter Blitz und Blitzschuh sind vorhanden, Okularsucher gibt es keinen. Separat gibt es einen optischen Okularsucher (FDA-V1K, ca. 600 EUR) oder einen LCD-Sucher (FDA-EV1MK, ca. 450 EUR) zum Aufstecken über den Blitzschuh.

Ihr edles Metallgehäuse misst 133 x 65 x 70 mm und sie wiegt betriebsbereit 482 g. Also eine - für Vollformat - extrem kleine Kamera mit einem angenehm handlichen "spezifischen Gewicht".

Die Sony DSC-RX1R soll im Laufe des Juli um knapp 3100 EUR erhältlich werden.

Sony DSC-RX100 II ist Sonys HighEnd-Kompaktklasse mit Zoom

Die Sony DSC-RX100 II ist ebenfalls eine Überarbeitung der Vorgängerin. Zeitgemäße Besonderheit ist WLAN-Schnittstellen mit NFC. Sie hat ein 3,6-fach-Zoom F1,8-4,9/10,4-37,1 mm (äquiv. KB: 28-100 mm) mit optischem Bildstabilisator. Der Exmor-R-CMOS-Sensor liefert eine Auflösung von 20,2 Mpx, Full-HD-Video bis 50p in AVCHD - MP4 gibt es auch - sind wohl erwartungsgemäß. Serienbild mit voller Bildgröße ist bis 10 fps möglich. Die ISO-Empfindlichkeit ist einstellbar bis ISO 12800 bei Foto und ISO 3200 bei Video. Der erweiterte ISO-Bereich geht bis ISO 25600. Die DSC-RX100 II hat den selben Display-Typ wie die RX1R und auch Peaking-Funktion für sichere Focussier-Kontrolle und ebenfalls integrierten Blitz sowie Blitzschuh für Systemblitzgeräte. Neben den zahlreichen Funktionen gibt es auch eine für den Festbrennweiten-Fan interessante Möglichkeit, das Ojektiv fest auf die Zwischenstufen von 35 mm, 50 mm und 70 mm einstellen zu können.

Die Sony DSC-RX100 II soll im Laufe des Juli um knapp 750 EUR erhältlich werden.

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ITM praktiker [www.praktiker.at] - MELDUNG Nr. 1450:

Mobile Geeks: Mafiöses Werbenetzwerk Adblock Plus

[BILD] Hinter dem Werbeblocker-Add-on Adblock Plus ... - (c) Screenshot addons.mozilla.orgHinter dem Werbeblocker-Add-on "Adblock Plus" steckt ein Werbenetzwerk, dessen Ziel es offenbar ist, Werbebanner für Beteiligung an den Einnahmen als "akzeptable Werbung" durchzulassen, aber ein neutrales Gremium vorgibt. Die deutsche Website "Mobile Geek" hat dieses "Erfolgswunder" nun entzaubert.                                                   Bild: Screenshot addons.mozilla.org

(26.06.2013) Hinter dem bekannten für Google Chrome und Firefox verfügbaren Werbeblocker-Plugin "Adblock Plus" steht nach einem heute auf der - in Taiwan beheimateten, deutschsprachigen - Website "Mobile Geeks" erschienenen Bericht ein "mafiöses Werbenetzwerk" - siehe: mobilegeeks.de: Adblock Plus Undercover - Einblicke in ein mafioeses Werbenetzwerk. Aus dem juristisch entlegenen Taiwan lässt es sich freilich auch unbekümmerter deftig formulieren. Kurz: "Adblock Plus" lässt Werbung von dafür zahlenden Firmen durch, hängt an vom User eingegebene Links zu Amazon ihre eigene Affiliate-Kennung an um Provisionen zu bekommen und überhaupt sei "Adblock Plus" ein Teil eines Firmengeflechts, das teilweise das eigene Produkt - von vorgeblich unabhängiger Seite - lobt und möglicherweise sogar eine Community - zumindest im vorgegebenen Umfang - vortäuscht, die so garnicht existiert. Jene Community, die quasi "demokratisch" die Filterregeln erarbeitet.

Sascha Pallenberg, der Autor des Berichts:

... Das erfolgreiche Add-on entpuppt sich damit schlagartig als perfide konzipiertes Hintertuerchen, das sich zudem als Erpressungswerkzeug fuer jeden Website-Betreiber einsetzen laesst. ...

... Das System von zentral gefuehrten Black- und Whitelists eroeffnet Adblock Plus ungeahnte Vermarktungsmoeglichkeiten, ohne dass der einzelne, durchschnittlich versierte Benutzer davon wirklich etwas mitbekommt. ...

... Nutzt den AdBlocker eurer Wahl, aber: Finger weg von Adblock Plus. Die haben hier wirklich ein einmaliges Werbenetzwerk mit Erpressungs-Potential geschaffen. ...

Bereits vor einigen Wochen gab es eine etwas befremdliche Meldung von Adblock Plus, dass der Werbeblocker fortan verstärkt zwischen guter und schlechter Werbung unterscheiden würde und sich somit quasi als Zensurbehörde aufspielt. Vorerst konnte das noch alles als verrückte Idee von dem Größenwahnsinn verfallenen Spätpubertierenden gedeutet werden.

Die Sache ist aber offenbar regelrecht ernst, wie der sehr akribisch recherchierten Bericht - schon fast ein Krimi - aufdeckt, der hier freilich nicht teilweise wiedergegeben werden soll. Er ist sowieso nur einen Mausklick weit entfernt.

Grob gesprochen, will man bei Adblock Plus Werbeformen, die sich "nicht störend" in den normalen Inhalt integrieren, wodurch also die gesetzlich geforderte deutliche Trennung zwischen Werbung und redaktionellen Inhalten aufgeweicht würde. Wenn Werbung geblockt wird, steht am Ende eigentlich nur die Schleichwerbung, also die komplette Vermengung zwischen Redaktion und Werbebotschaften. Das kann auch nicht im Interesse der Besucher einer Website sein. Dass zu sehr aggressive Werbung mit ständig aufspringenden Pop-up-Fenstern niemand will, ist selbstverständlich klar. Aber ein bisschen Auffälligsein muss man Werbung schon zugestehen. Letztlich leben die meisten Dienste im Internet ausschließlich davon. Die dafür entscheidende "breite Masse" will ja typscherweise nicht direkt zahlen. Obwohl auch in der "breiten Masse" klar ist, dass die Arbeit im jeweils eigenen Beruf selbstverständlich von dem zu bezahlen ist, dem sie geleistet wird.

"Adblock Plus"-Alternativen, die seriös funktionieren: "Adblock" und "Adblock Edge"

"praktiker" rät angesichts dieser nun bekanntgewordenen Machenschaften von der Verwendung von "Adblock Plus" ab.

"Adblock Plus" hat übrigens mit "Adblock" - ohne "Plus", der allerdings nur für Google Chrome, Safari und Opera verfügbar ist (siehe: getadblock.com: Adblock) und - für Firefox - "Adblock Edge" (siehe addons.mozilla.org/en-US/firefox/addon/adblock-edge/) nur den selben gemeinsamen Ursprung, aber nichts mit dem Firmengeflecht rund um "Adblock Plus" zu tun. Diese arbeiten erwartungsgemäß als Werbeblocker.

[.>

Werbeblocker funktionieren im Grunde nur deswegen, weil sich die Betreiber von Webseiten an bestimmte Regeln für Werbebanner etc. halten. Nur so können diese überhaupt erkannt werden. Sobald es für mehrere sehr große Websites bedrohlich wird hinsichtlich der Werbeeinnahmen werden Inhaltsfilter ineffizient bis zur Unbrauchbarkeit sein.

Egal wie gefinkelt der Algorithmus ist: Sobald mehrere große Websites damit zu beginnen, die Struktur der Seiten ständig zu ändern und - nur eines der Beispiele - abwechselnd redaktionelle Inhalte wie Werbung erscheinen lassen ist es mit der Brauchbarkeit von Werbeblockern vorbei. Die Macher von Adblock Plus sind also auch dumm. Dann - wenn es eben mit der Schamlosigkeit zu weit getrieben wurde - hätte der User kaum noch Möglichkeiten, wirklich aufdringliche Werbung zu blockieren. Dass sich Webseitenbetreiber gegen Adblock Plus nicht wehren könnten, stimmt also nicht ganz.

Dies geht also auch weniger derb als den Inhalt komplett zu blockieren, wie das hier unter praktiker.at auf der Seite Technik praktiker.at & Ezzes - nur zum Anschauen - testweise für kurze Zeit implementiert ist (auf dieser Seite ist keine Werbung, aber die ganze Seite wird blockiert, wenn Adblock Plus - oder auch ein anderer aggressiverer Werbeblocker - eingeschaltet ist).

==> praktiker.at: Werbefilter / Werbeblocker - auf Seite: Software fürs Internet

Nachtrag am 28.06.2013: Die Leute von Adblock Plus verschicken emsig Gegendarstellungen zu dem oben zitierten Bericht von "Mobile Geeks". Es wird darin aber der Grundvorwurf - lediglich aus einem anderen Betrachtungswinkel - eher bestätigt.

Es ist einfach so, dass der Betreiber einer Website sein Eigentum - und dieses auch unter seinen Bedingungen - zur Nutzung bereitstellt. Wie seine Werbung dort ausschaut, ob Besucher dafür bezahlen müssen oder ob etwas völlig ohne Gegenleistung bereitgestellt wird, ist allein seine Sache. Der Besucher kann sich frei entscheiden, ob er das anschauen will oder nicht. Der Besucher für sich kann auch frei entscheiden, technische Möglichkeiten zu nutzen, gewisse Teile des Inhalts auszublenden.

Es ist aber inakzeptabel, dass jemand einen Werbeblocker herausgibt, der fremde Inhalte ferngesteuert danach ausfiltert ob es seine eigenen Dienste oder befreundete Dienste sind. Wer zum Werbenetzwerk aus dem Dunstkreis von Adblock Plus gehört oder zu den "Freunden" zählt - ob gegen Bezahlung oder nicht ist für das Prinzip egal -, wird dem User von Adblock Plus - mit den Voreinstellungen, die typischerweise ja nicht geändert werden - aufgezwungen, obwohl der eigentlich einen Werbeblocker will. Der User bekommt damit also einen Werbeblocker, der ihm sehr wohl Werbung zeigt, nämlich nur die von Adblock Plus freigeschaltete.

Selbstverständlich - und das hat mit dem Einsatz von Werbeblockern an sich, aber nicht mit dem aktuellen Vorwurf gegen die Hersteller von Ablock Plus zu tun - ist Werbung typischerweise die Ertragsbasis für die meisten für den Nutzer kostenlosen Dienste über Websites. Genauer: Werbung, die auch gesehen wird. Werbung auf einer Website ist nicht etwas, das nach Kriterien wie "interessant" oder "akzeptabel" ausgefiltert werden kann, weil es stellt die Gegenleistung für die Nutzung der auf der betreffenden Website angebotenen Inhalte dar. Wenn man diese Gegenleistung nicht erbringen will, dann sollte man eigentlich auch die Leistung nicht in Anspruch nehmen. So, wie man auch nichts kauft, wenn einem der Preis zu hoch ist. Bei "Adblock Plus" macht man ein Geschäft daraus, anderen diese Gegenleistung zu verunmöglichen. Wenn das in Zukunft - wegen des schon rasant zunehmenden Einsatzes von Werbeblockern - nicht mehr funktionieren sollte, werden viele davon mit der Zeit verschwinden oder nur gegen direkte Bezahlung zugänglich sein: There ain't no such thing as a free lunch.

[.> Übrigens: praktiker.at finanziert sich nicht über Werbung auf der Website. Ob Sie die wenigen Werbebanner hier anschauen, anklicken oder ausblenden ist uns egal. Bei diesem Thema geht es allgemein darum, ob relevante Informationen und interessante Dienste auch zukünftig noch ohne direkte Bezahlung im Internet verfügbar sein können. Es ist schon jetzt so, dass sich im Internet massenhaft Web-Promotoren tummeln, die sich in Foren und auf Bewertungsseiten als neutrale Personen geben aber tatsächlich gute Stimmung oder schlechte Stimmung für irgendwas im Dienste Anderer machen und Blogs teilweise schon mehr einer zahlenden Industrie dienen als ihren Lesern. Aber es gibt noch einige anständige Oasen, die nicht auch noch untergehen dürfen und damit das Internet durch Geschäftemacher nur kommerziellen Interessen ausgeliefert wird, weil neutralen Standpunkten im Interesse des Lesers die Luft zum Atmen genommen wird. Nicht jeder kann sich ein Abonnement einer Zeitung oder Zeitschrift leisten, von der er neutrale Information erwarten kann. Ein bisschen neutrale Standpunkte und eine gewisse Vielfalt sollte zumindest bis zu einem gewissen Grad Jedem zugänglich sein.

Nachtrag am 02.07.2013: Zur Klarstellung, weil das - wie wir Rückmeldungen dazu entnehmen - vielfach falsch verstanden wurde: Der Vorwurf richtet sich nicht gegen die Funktion von "Adblock Plus" als Werbeblocker. Ob jemand einen Werbeblocker einsetzen will oder nicht - und auf welcher Website - ist Angelegenheit des einzelnen Users. Der Vorwurf ist, dass mit den Voreinstellungen - die typischerweise nicht geändert werden - aus Warte des Herstellers "befreundete" Werbung nicht geblockt wird. Und freilich auch, dass vom User aufgerufene Seiten - zumindest, und so der Vorwurf von Mobilegeeks - bei Amazon um einen Affiliate-Link zugunsten der Adblock-Plus-Hersteller verfälscht wird. Beides ist wohl auch nicht im Sinne des Users.

Nachtrag am 10.07.2013: Ein paar Worte zum Auslöser: Der Anlass, der der großen Aufmerksamkeit für die Machenschaften rund um Adblock Plus vorangegangen ist, war nicht unmaßgeblich eine PR- und Werbekampagne, in der man sich damit aufgespielt hatte, Anbietern von Webcontent Regeln vorzugeben, wie die Werbung auf deren Seiten zu gestalten wäre. Etwa gleichzeitig haben dann große Websites - wie Nachrichtenmagazine oder auch größere Blogs - damit begonnen, Werbeblocker zu erkennen und im Erkennungsfall einen Hinweis mit dem Ersuchen anzuzeigen, den Werbeblocker für die betreffende Website abzuschalten und die Finanzierungsbasis der betreffenden Website - nämlich die Einblendung von Werbung - zu erklären. Daraufhin hatte man dann bei Adblock Plus damit begonnen, auch diese Hinweise (!) automatisch auszufiltern. Etwa zur selben Zeit hatte die PR-Agentur von Adblock Plus dann in Aussendungen noch sinngemäß herumgehöhnt, wie die großen Websites jetzt betteln müssten.

Dass es irgendwann irgendwem zu viel der Frechheiten wird, der dann tiefer nachforscht, war wohl nur erwartungsgemäß. Bei Mobilegeeks wurde das getan. Dass Mobilegeeks, das sehr stark von Werbeeinahmen abhängig ist, damit auch Eigeninteressen verfolgt, ist wohl naheliegend und sicherlich aus journalistischer Sicht nicht optimal. Dies ändert aber an den Tatsachendarstellungen nichts, von denen sich mittlerweile - innerhalb der letzten zwei Wochen - die wesentlichen Vorwürfe als zutreffend herausgestellt haben.

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