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[BILD] Genre Elektronenröhre - (c) Felix Wessely

Grundlegendes zu Audio-Verstärker und Audio-HiFi

Für den Noch-Laien im Bereich Audio-HiFi und Audio-Verstärker werden hier ganz grob die Grundlagen zum besseren Verständnis erläutert. Diese mögen auch dem versierten Praktiker dazu dienen, wenn es darum geht seinerseits einem Laien dieses Thema näher zu bringen. Mitunter ist es schwierig aus dem Stand etwas zu erläutern, von dem der Gesprächspartner überhaupt keine Ahnung hat. Obwohl man selbst in der Materie sattelfest ist.



Technologie ganz grob für Noch-Laien:
Was in einem Verstärker eigentlich passiert

Der Begriff "Verstärker" ist im Grunde nur in Bezug auf das Ergebnis korrekt, beschreibt aber nicht, was in einem Verstärker tatsächlich passiert. Sowohl bei Verstärkern mit Elektronenröhre wie bei Verstärkern mit Transistoren gibt es zwei elektrische Eingänge und einen elektrischen Ausgang. Das Wort "Verstärker" steht hier für Transistor oder Elektronenröhre.

Es gibt also zwei Stromkreise in einem Verstärker:

Das Audio-Eingangssignal wird also genau genommen nicht verstärkt, sondern dient als Vorlage dafür, wie der Verstärker den Strom von der Stromquelle modulieren soll. Der Verstärker arbeitet daher wie ein Ventil, das mehr oder weniger von der Leistung der Stromquelle durchlässt, abhängig vom Pegel des Audio-Eingangssignals. Das schwache Eingangssignal "sagt" also dem "Ventil" (Verstärker), wie stark das "Wasser" (Strom von der Batterie oder Netzteil) "aufgedreht" werden soll. Die Stärke, wie stark das Ventil aufgedreht wird bewirkt die Lautstärke (mehr Strom), die Häufigkeit der Änderung der Ventilstellung bewirkt die Tonfrequenz.

Der Transistor regelt besser den Strom, die Röhre besser die Spannung. Beim Transistor-Verstärker wird daher typischerweise kleinere Spannung mit hohem Strom und beim Röhrenverstärker typischerweise hohe Spannung und kleiner Strom von der Stromquelle angeliefert. Das Ergebnis ist freilich die Leistung angegeben in Watt als Ergebnis aus Spannung mal Strom.

Neben Röhre und konventionellem Transistor gibt es freilich noch andere Spielarten wie beispielsweise FET Feldeffekt-Transistor. Das zugrundeliegende Prinzip - wenngleich mit etwas anderer Beschaltung und unterschiedlichen Pegeln - ist aber immer das selbe wie beschrieben.

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Herausforderungen bei der Verstärker-Konstruktion

Die Herausforderung bei der Konstruktion eines Verstärkers liegt in der Hauptsache in folgenden Kriterien:

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Technologie ganz grob für Noch-Laien:
Anschlusswerte für Eingang und Ausgang

Jeder Verstärker muss abgestimmt sein auf die Anschlusswerte für den Ausgang und für den Eingang. Die Anschlusswerte werden bestimmt über den Pegel - angegeben in Volt - und die Impedanz, angegeben in Ohm. Zusätzlich wichtig beim Ausgang ist die Angabe der gelieferten Leistung, welche typischerweise in Watt - also Volt mal Ampere - angegeben wird.

Eingang: Anpassung an Quellengeräte

Ein Verstärker hat am Eingang eine bestimmte Empfindlichkeit. Diese Empfindlichkeit muss größer sein, wenn das Eingangssignal schwächer ist. Diese Empfindlichkeit muss kleiner sein, wenn das Eingangssignal stärker ist. Über einen Vorverstärker wird zusätzlich erforderliche Verstärkung für Quellengeräte mit geringem Ausgangspegel erreicht. Es gibt drei bedeutende unterschiedliche Pegel für das Eingangssignal:

Ausgang: Passend für Schallwandler = Lautsprecher, Kopfhörer

Die Auswahl eines passenden Schallwandlers - also Lautsprechers resp. Kopfhörers - hängt von vier Parametern ab, die zwischen Verstärker-Ausgang und Lautsprecher-Eingang zusammenpassen müssen. Selbstverständlich gibt es für Kopfhörer und Lautsprecher unterschiedliche Verstärker resp. evtl. einen Kopfhörer-Ausgang bei einem Vollverstärker. - Abgesehen vom Wirkungsgrad (der bei Kopfhörern nicht so kritisch ist) gilt Folgendes gleichermaßen für Kopfhörer:

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Symmetrische, Asymmetrische Signalführung

Audio-Signale - auch andere Signale - können symmetrisch oder asymmetrisch transportiert werden. Symmetrische Verbindungen sind extrem robust gegen Störungen und werden daher im Profibereich bevorzugt eingesetzt. Im Amateur- resp. Heimbereich ist asymmetrische Signalführung die Regel.

Bei asymmetrischer Signalführung gibt es pro Signal (= pro Kanal) zwei Pole: Einen für die Masse und einen für das Signal. Beispiele dafür sind die zweipolige Cinch-Verbindung oder die Verbindung über Klinkenstecker. Ein asymmetrisches Stereo-Signal besteht in der Regel aus einer dreipoligen Verbindung mit einer gemeinsamen Masse und zwei Verbindungen für die Signale für linken und rechten Kanal.

Bei symmetrischer Signalführung gibt es pro Signal drei Pole: Einen für Masse, einen für das Signal und einen zweiten mit um 180° phasenverdrehtem Signal (invertiert). Das bedeutet, dass wenn es auf der phasenrichtigen Leitung einen Pegel in Richtung Minus gibt, dann gibt es beim phasenverdrehten Signal einen gleichförmigen Pegel in Richtung Plus.

Der Vorteil der symmetrischen Signalführung ist die Robustheit gegenüber Einstreuungen. Dies ist vor allem bei langen Kabelverbindungen wichtig.

Der Hauptvorteil der symmetrischen Signalführung liegt in der Verkabelung mit großen Kabellängen. Beispielsweise lange Mikrofonkabel - über die ein sehr schwaches und daher fragiles Signal übertragen wird - sind daher besser mit symmetrischer Verdrahtung. Innerhalb der Geräte - beispielsweise Verstärker - bringt die symmetrische Signalverarbeitung keine besonderen Vorteile und wird daher auch in nur wenigen Geräten eingesetzt. Das heißt, dass auch Geräte mit symmetrischen Eingängen diese gleich nach dem Eingangs-Anschluss in ein asymmetrisches Signal umwandeln und Geräte mit symmetrischen Ausgängen das symmetrische Ausgangssignal aus einem asymmetrischen Signal knapp vor dem Ausgangs-Anschluss herstellen. Eine symmetrische Signalverarbeitung innerhalb eines Geräts bedeutet annähernd doppelt so großen Schaltungsaufwand und daher enorm höhere Kosten.

Besondere Bedeutung in der Verstärkerschaltung hat die symmetrische Signalverarbeitung mit der Gegentakt-Endstufe, wobei ein Teil des Verstärkers das korrekte und einer das invertierte Signal verstärkt. Dadurch werden etwaige Fehler abgefangen. Die Gegentakt-Endstufe ist der Standard im Audio-Verstärkerbau, der auch in billigsten Verstärkern angewandt wird.

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Unterschied Vollverstärker, Endstufe, Vorverstärker

Der Unterschied zwischen Endstufe, Vollverstärker und Vorverstärker:

Eine reine Endstufe ist also dann sinnvoll, wenn es einen Vorverstärker mit Quellenumschalter und Lautstärkeregler gibt - beispielsweise einen Phono-Vorverstärker für die Verwendung von Plattenspieler. An diesen können auch mehrere Quellengeräte angeschlossen werden und es kann zwischen den Quellengeräten umgeschaltet werden. Es werden dann alle Quellengeräte an diesen Vorverstärker angeschlossen und der Ausgang des Vorverstärkers wird mit dem Eingang der Endstufe verbunden. Die Endstufe lässt sich also nur ein- und ausschalten. Sie verstärkt, was ihr vom Vorverstärker angeliefert wird in einem festen Verhältnis.

Ein Vollverstärker wird also dann gebraucht, wenn kein Vorverstärker vorhanden ist. Wenn man beispielsweise - wie heute oft üblich - nur Quellengeräte mit Line-Ausgang verwendet, dann gibt es keine Notwendigkeit für eine Vorverstärkung. Der Vollverstärker hat im Vergleich zur reinen Endstufe typischerweise mehrere Anschlüsse für Quellengeräte wie CD-Player, Cassetten-Deck, MiniDisc-Deck, Tonbandmaschine etc. Die Auswahl des aktuell zu verwendenden Quellengeräts erfolgt über einen Eingangs-Wahlschalter (Quellenumschalter). Das Hauptmerkmal zur Unterscheidung eines Vollverstärkers von einer reinen Endstufe ist ein Potentiometer zur Regelung der Lautstärke.

[!> Puristen verzichten übrigens mitunter auf den Eingangs-Wahlschalter und mehrere Eingangs-Anschlüsse. Zum Umschalten zwischen den Quellengeräten werden diese direkt an- und abgesteckt. Etwaige Schwächen beim Eingangs-Wahlschalter durch Übergangswiderstände werden dadurch von vornherein ausgeschlossen. "praktiker" findet es besser, einen sehr hochwertigen Eingangs-Wahlschalter einzusetzen. Also beispielsweise Drehwahlschalter mit Silberkontakten oder über Relais. Dies ist eindeutig komfortabler und ein Qualitätsunterschied zur Lösung mit direktem Umstecken ist kaum wahrnehmbar.

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Ausgangsleistung und Wirkungsgrad resp. Kennschalldruckpegel

In der Regel wird ein Verstärker mit einer Einstellung des Lautstärke-Reglers auf - wenn es ein Drehregler ist - 9 Uhr (Ziffernblatt einer Uhr) betrieben. In dieser Stellung liefert nahezu jeder Verstärker eine Leistung von 1 Watt. Viel mehr braucht man daher vernünftigerweise nicht. Für die Wiedergabe eines Konzerts in annähernd Original-Lautstärke - was im Grunde allein vernünftig ist, womit man sich aber bei der Besseren Hälfte und den Nachbarn eher unbeliebt macht - erfordert sehr wohl mehr Leistung.

Maßgebend für die vom Verstärker benötigte Leistung ist der Kennschalldruckpegel ("Wirkungsgrad") der verwendeten Lautsprecher. Der Kennschalldruckpegel eines Lautsprechers wird in Dezibel bezogen auf 1 Watt aus 1 Meter Entfernung gemessen angegeben und beschreibt damit den bei gegebener Leistung erzielten Schalldruck. Bei Werten ab 85 dB/W/m spricht man von "hohem", bei Werten ab 92 dB/W/m von "sehr hohem" Kennschalldruckpegel. Wegen der typischerweise kleineren Leistung von Röhrenverstärkern sind Lautsprecher mit einem Kennschalldruckpegel von 90 dB/W/m und mehr sinnvoll. Zumeist erfolgt die Angabe mit beispielsweise 90 dB; also ohne den speziellen Hinweis auf die Bezugsgröße, da sich diese sowieso aus dem Zusammenhang ergibt. Eingebürgert hat sich für diesen dB/W/1m-Wert auch die Bezeichnung "Wirkungsgrad"; technisch korrekt ist aber "Kennschalldruckpegel".

Unkritisch, aber wenig erfreulich ist es, wenn der Wirkungsgrad des Lautsprechers zu klein für den verwendeten Verstärker ist. Laut wird man dann nicht spielen können.

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Klangregler und Raumklangprocessor (DSP)

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Klangbild zu verändern. Die älteste ist die "Tonblende" mit der vor allem der Bassbereich bei Mittelwelle-Radio-Wiedergabe beschnitten wurde für bessere Sprach-Verständlichkeit. Bald waren es dann Bass- und Höhen-Regler. Später kam dann der Equalizer, der die Anhebung oder Abdämpfung für einen jeweils schmalen Frequenzbereich gezielt ermöglicht. Starke Verbreitung haben inzwischen Raumklang-Processoren - oder DSP Digital Sound Processor genannt -, mit denen eine akustische Umgebung generiert wird (Stadion, Jazzclub, Halle etc.) oder eine bestimmte Musikrichtung besonders betont dargestellt wird (Jazz, Rock, Pop, Klassik etc.) oder auch nur der Bassbereich besonders angehoben wird. Alle diese Einrichtungen verfälschen also das Klangbild mitunter recht massiv.

Die wesentlichsten elektronischen Manipulationen in der Audio-Wiedergabe und ihr Ziel:

Alle diese das Klangbild verzerrenden Einrichtungen dienen nur dazu schlechtes Quellenmaterial, schlechte Elektronik, schlechte Lautsprecher, schlechte Raumbedingungen etc. auszugleichen. Sie sind also eine Gegensteuerung um einen oder mehrere Fehler in Ausstattung oder Quellenmaterial auszugleichen. Wenn diese aber sowieso optimal sind, wird die Wiedergabe immer nur verschlechtert.

Der subjektive Eindruck ist durch den Einsatz von das Audiosignal verzerrenden Einrichtungen vorerst möglicherweise besser. Aber niemals für den Kenner. Probieren Sie es einmal aus: Schalten Sie alle Raumklangprocessoren wie auch Super-Bass o.Ä. aus, regeln Sie Höhen-, Bass- und Equalizer-Regler auf Mittelstellung. Nun müssten Sie eine optimal lineare Wiedergabe haben. Diese klingt im Vergleich zu den durch Klangregler und DSP verzerrten Ergebnissen vorerst fad. Hören Sie das aber erst einmal eine Viertelstunde lang, dann werden Sie viele zusätzliche Details aus der Musik heraushören, die vorher durch die Klangbearbeitung zugedeckt wurden.

HighEnd-HiFi bedeutet optimal dem originalen Ereignis entsprechende Wiedergabe.

[!> Daher gibt es an Geräten mit HighEnd-HiFi-Anspruch keinerlei Klangregler oder sonstige Einrichtungen, die das Klangbild verfälschen oder irgendeine Korrektur von nicht optimalen Lautsprechern oder Hörbedingungen bewirken sollen.

Bei hochwertiger HiFi-Wiedergabe wird Folgendes vorausgesetzt:

Jegliche Korrektur in der Elektronik kann daher logisch nur das Ergebnis verschlechtern. Dazu gehört auch der Balance-Regler bei Stereo-Geräten, der deshalb bei HighEnd-HiFi-Verstärkern ebenfalls nicht vorhanden ist.

Bei mittelmäßiger oder schlechter Ausstattung kann ein DSP oder Klangregler die Wiedergabe - wenngleich nicht objektiv besser, doch subjektiv - etwas attraktiver machen. Durch einen Balanceregler kann einigermaßen ausgeglichen werden, dass die Position der Lautsprecher in Bezug auf die Hörposition ungünstig ist.

Bei erstklassigem Gerät und durchdachter Anordnung der Lautsprecher wird das Ergebnis durch jede Abweichung von linearer Wiedergabe immer verschlechtert.

Nicht eingegangen wurde hier freilich auf beabsichtigt verzerrte Wiedergabe. Beispielsweise Bass-Anhebung bis der Boden wackelt. Das hat mit Audio-Wiedergabe im Sinne von High Fidelity nichts zu tun. Das ist vergleichbar mit dem Würzen von Speisen, bis man beispielsweise den Charakter einer Fleischsorte nicht mehr schmeckt. Das wird angewandt, wenn das Fleisch verdorben ist. Gleichermaßen, wenn eine Audio-Aufnahme ansonsten ungenießbar wäre. Das Eine verdirbt den Magen, das Andere das Gehör.

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Besonderheiten für Lautsprecher

Über den Schallwandler - Lautsprecher - wird elektrische Energie durch Bewegung einer Membran Luft in Bewegung gesetzt und solcherart Schall erzeugt. Der "Lautsprecher" ist im heutigen Sprachgebrauch das Lautsprecher-Chassis, also der einzelne Lautsprecher. Die Lautsprecherbox - also das Gehäuse in dem ein oder mehr Lautsprecher-Chassis enthalten ist - wird eher als "Lautsprecher" bezeichnet.

Durch das Verbauen eines Lautsprecher-Chassis in einer Box wird in erster Linie die Tiefton-Wiedergabe verbessert gegenüber der freien Aufstellung des Chassis. Durch Verwenden mehrerer Chassis, die jeweils für einen bestimmten Frequenzbereich optimiert sind, kann der gesamte Hörbereich mit besserer Linearität wiedergegeben werden. Linearität bedeutet, dass Töne von unterschiedlicher Frequenz gleich laut wiedergegeben werden. Wesentlich in diesem Zusammenhang ist der gesamte Hörbereich des Menschen. Beispielsweise ein für den Mittentonbereich optimiertes Lautsprecher-Chassis kann sehr wohl auch höhere und tiefere Töne wiedergeben. Diese werden dann allerdings im Vergleich zum Mittentonbereich stark abgedämpft wiedergegeben.

Es gibt hinsichtlich der Anzahl der verwendeten Lautsprecher-Chassis zwei Typen von Lautsprechern: Breitband-Lautsprecher mit nur einem Lautsprecher-Chassis und 2-, 3- oder Mehr-Wege-Boxen mit 2, 3 oder mehr Lautsprecher-Chassis. Bei einer 2-Wege-Box gibt es typischerweise einen Hochtöner und einen Bass-Mitten-Töner. Bei einer 3-Wege-Box gibt es typischerweise einen Hochtöner, einen Mitten-Töner und einen Bass-Töner. Mehr als 3-Wege-Boxen sind eher unüblich. Eher üblich ist es, dass parallel zwei gleiche Chassis beispielsweise für den Tieftonbereich verwendet werden.

Damit bei Mehrwege-Boxen das Lautsprecher-Signal optimal genutzt wird, wird jedem Chassis nur jener Signal-Anteil aus dem Lautsprecher-Signal übergeben, den dieser auch verarbeiten kann. Also der Hochtöner bekommt nur den Hochton-Anteil, der Mitten-Töner den Mittenton-Anteil und der Tieftöner nur die niedrigen Frequenzen. Dabei ergeben sich die Übergangsfrequenzbereiche. Also jene Frequenzen, die beispielsweise sowohl noch vom Mittenton-Chassis als auch schon vom Hochtöner wiedergegeben werden. Zusätzlich können sich durch die Frequenzweiche und die unterschiedliche Position der Lautsprecher-Chassis Fehler in der Wiedergabe ergeben, welche die homogene Wiedergabe stören. Normalerweise kommt ja der Schall jeweils aus der Richtung der Schallquelle. Bei einem Orchester also von jedem Instrument. Durch stereophonische Wiedergabe kann diese Ortung im Raum ermöglicht werden. Problematisch ist aber bei einer Mehrwege-Box, dass die unterschiedlichen Frequenzen aus geringfügig unterschiedlich positionierten Schallquellen kommen. Die Lautsprecher-Chassis sind freilich neben- resp. übereinander angeordnet. Es ist die Kunst des Entwicklers einer Mehrwege-Box, durch Konstruktion der Frequenzweiche und der Box eine homogene Wiedergabe über den gesamten Hörbereich zu erzielen.

Die Probleme mit der Mehrwege-Box gibt es nicht mit dem Breitband-Lautsprecher. Beispielsweise in einer Horn-Konstruktion. Dabei wird nur ein Lautsprecher-Chassis verwendet, ein sogenanntes Breitband-Chassis. Breitband deswegen, weil ein großer Frequenzbereich damit wiedergegeben werden kann. Die Wiedergabe von Höhen und Bässen ist damit nicht so optimal möglich wie mit spezialisierten separaten Chassis für Höhen und Bässe. Dafür ergibt sich ein homogenes Klangbild, das nicht gestört werden kann durch Übergabe-Frequenzbereiche und Laufzeitunterschiede etc. Breitband-Chassis sind bei Puristen deswegen mitunter bevorzugt.

Wie bei allen Teilbereichen in der HiFi-Audio-Wiedergabe gibt es hier verschiedene Philosophien, die entweder die eine oder die andere Lösung bevorzugen. Und die - naturgemäß - von ihren Anhängern jeweils hartnäckig verteidigt werden.

Bei Basslautsprechern werden heute allgemein eher mehrere kleinere Chassis einem großen Chassis vorgezogen. Diese bieten bei gleich guten Eigenschaften bei der Darstellung niedriger Frequenzen den Vorteil, dass sie schneller reagieren und daher präziser dem Signal folgen können.

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Sinnvoller Frequenzumfang

In Wirklichkeit kann der erwachsene Mensch Frequenzen höher als 16 kHz zumeist nicht mehr hören. Einfacher Test: Wenn Sie das Pfeifen des 50-Hz-Fernsehers mit Kathodenstrahlröhre - etwa auf 15,6 kHz - nicht mehr hören, dann können Sie Töne ab zumindest 15,6 kHz nicht mehr hören. Dies ist etwa ab dem 30. Lebensjahr der Fall. Es ist also nicht so, dass die moderneren Röhren-Fernsehgeräte nicht mehr pfeifen; man hört das einfach mit zunehmendem Alter immer schwächer bis überhaupt nicht mehr. Kinder hören bis etwa knapp 19 kHz. Die Fähigkeit hohe Frequenzen wahrzunehmen nimmt also mit zunehmendem Lebensalter ab, ist aber unterschiedlich von Mensch zu Mensch.

Musikinstrumente - in der Regel geht es ja um Musikwiedergabe - arbeiten im Bereich von etwa 20 Hz einer großen Orgel bis zu etwa 4 kHz einer Piccolo-Flöte. Damit werden die reinen Grundtöne übertragen. Die Charakteristik eines Instruments ist in den Oberwellen enthalten. Für die Darstellung der Charakteristik von akustischen Instrumenten ist dafür das Vierfache der Grundfrequenz erforderlich. Das ist also - für den Extremfall des höchsten Tons einer Piccolo-Flöte - ein Frequenzbereich bis 16 kHz.

Der Grund für einen nötigen Frequenzbereich von bis zu etwa 16 kHz liegt also in der Vermittlung der Charakteristik der Instrumente. Es ist daher falsch, dass eine höhere Frequenz, als sie mit Instrumenten erzeugt werden kann unnötig wäre. Heute geht man von einem Frequenzbereich bis etwa 20 kHz aus, den hochwertige Komponenten einer HiFi-Audio-Kette einigermaßen linear verarbeiten können.

20 kHz liegen bereits weit über dem, was ein Mensch hören kann. Es gibt auch HighEnd-HiFi-Komponenten, die einen weit größeren Frequenzbereich verarbeiten können. Vielfach wird dadurch eine "duftigere" Wiedergabe mit mehr Transparenz wahrgenommen.

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Begrenzte Dynamik in der Musik-Konserve

Während der Frequenzgang und andere Parameter bei der Audio-Technik schon recht zufrieden stellend gelöst sind, bedeutet die für Audio-Aufnahme- und Audio-Speicher-Technik begrenzte Dynamik weiterhin den größten Unterschied zum Original-Ereignis.

Die Dynamik bei Audio ist der Unterschied zwischen kleinster schon und größter noch speicherbarer und darstellbarer Lautstärke.

Stellen Sie sich vor es tropft ein Wasserhahn. Nun donnert ein Düsenjet knapp über ihr Haus. Sie hören freilich beides. Wenn Sie das aber über ein Mikrofon aufnehmen wollen, dann können Sie das nicht mit der selben Aufnahme-Lautstärke machen, weil Sie das so nicht auf das Aufnahmematerial bekommen. Das Eine ist zu leise und das Andere zu laut. Kompromiss: Für die Aufnahme des tropfenden Wasserhahns erhöhen Sie die Aufnahme-Lautstärke, für das Donnern des Düsenjets reduzieren Sie die Aufnahme-Lautstärke. Nun ist beides gut auf der Aufnahme hörbar. Nicht hörbar ist hingegen, wie groß der Lautstärke-Unterschied tatsächlich gewesen ist.

Genau das selbe ist bei jener Aufnahme passiert, die Sie fertig auf einer Disc kaufen können. Jedes Verfahren für Audio-Aufnahme resp. Audio-Speicherung hat einen - mehr oder weniger eng eingeschränkten - Dynamikumfang. Dazu kommt noch, dass oft nicht einmal der technisch mögliche Dynamikumfang genutzt wird. Dies beispielsweise bei Audio-CDs, damit diese auch auf primitiven Geräten noch gut wiedergegeben werden können.

Der Dynamikumfang ist unterschiedlich je nach verwendetem Aufnahme- und Speicherverfahren. Bei der Wiedergabe ist es heute durchaus möglich mit entsprechend kräftigen Verstärkern und Schallwandlern sowohl das zarte Tropfen des Wasserhahns als auch das Donnern des Düsenjets in korrektem Lautstärke-Verhältnis wiederzugeben. Auf der Disc - oder womit auch immer - ist es so aber nicht speicherbar.

Es ist auch keine Lösung, bei der Wiedergabe die Dynamik zu spreizen. Also die leisesten Signale leiser zu machen und die lautesten lauter. Damit wird eine große Dynamik erzielt. Das klingt zwar beeindruckend, hat aber mit dem originalen Ereignis möglicherweise keine Ähnlichkeit. Es gibt ja in der Aufnahme keine Information darüber, ob etwas gerade genau so laut war wie der maximal aufzuzeichnende Pegel - und daher eine Ausdehnung der Dynamik nach oben hin nicht korrekt wäre - oder ob es tatsächlich lauter war und nur für die Aufnahme gedrosselt wurde.

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Praxis-Tipp für Noch-Laien:
Erste Voraussetzung ist saubere Netzspannung

Die erste Voraussetzung für eine saubere Audio-Wiedergabe ist eine saubere, stabile Netzspannung. Mitunter wird empfohlen, eine direkte Leitung vom Stromzähler weg zum Audio-System zu legen um solcherart Störungen optimal auszuschließen. Und dafür keine elektronische Sicherung, sondern eine Schmelzsicherung zu verwenden. Diesen Aufwand tut sich wohl nur der wirkliche HiFi-Enthusiast an.

Es ist aber schon viel gewonnen, wenn Sie wenigstens die wesentlichsten Störquellen vermeiden, die sich nicht im selben Stromkreis wie das Audio-System befinden sollen. Idealerweise überhaupt nicht im Haushalt, zumindest aber nicht im selben Stromkreis vom Stromzähler weg (selbe Sicherung):

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Praxis-Tipp für Noch-Laien:
Lautsprecher möglichst unbeweglich aufstellen

Lautsprecher sollten möglichst unbeweglich aufgestellt resp. montiert sein. Keinesfalls sollte der Lautsprecher federnd oder sonstwie elastisch gelagert aufgestellt oder montiert sein.

Der Witz eines Lautsprechers ist, dass sich seine Membran in Relation zum Raum bewegt. Sinngemäß darf sich also für maximale Wirkung das Lautsprecher-Chassis in Relation zum Raum nicht bewegen. Der Lautsprecher muss also so stabil wie möglich montiert oder aufgestellt sein. Dies wird beispielsweise mit sehr schweren Boxengehäusen erreicht.

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